Ueber die Resorption corpusculärer Elemente durch Lungen und Pleura : aus dem pathologisch-anatomischen Institut zu Heidelberg / von Wilhelm Fleiner.

  • Fleiner, Wilhelm.
Date:
1888?]
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Credit: Ueber die Resorption corpusculärer Elemente durch Lungen und Pleura : aus dem pathologisch-anatomischen Institut zu Heidelberg / von Wilhelm Fleiner. Source: Wellcome Collection.

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    lieber die Zeit, welche zum Uebertritt der corpusculären Elemente von den Alveolen in das Lungenparenchym, bezw. in die Lymplibahnen der Lunge erforderlich ist, gingen die Ansichten der Autoren bisher weit auseinander. Kn au ff fand bei seinen Staubinhalations versuchen schwarze Bronchialdriisen nach 3 Ta¬ gen, v. Ins konnte vereinzelte körperliche Partikelchen schon nach 6—12 Stunden in den Bronchialdrüsen nachweisen, wäh¬ rend nach dieser Zeit die Knotenpunkte der Alveolarsepta die¬ selben schon reichlich enthielten. Während v. Ins1) diese Raschheit schon höchst auffallend fand, haben andere Forscher, Ruppert2), Arnold u. A., schon nach 2—3 Stunden Staub in den peribronchialen und perivasculäreu Lymphknötchen und in den perifolliculären Räumen der bronchialen Lymphdrüsen nach¬ zuweisen vermocht. In Wirklichkeit kann aber, wie aus einer Mittheilung Noth- nagel’s hervorgeht, die Aufnahme corpusculärer Elemente in das Lungengewebe sich in viel grösserer Geschwindigkeit voll¬ ziehen, als es die Staubinhalationsversuche annehmen lassen. Nothnagel fand nehmlich bei der mikroskopischen Unter¬ suchung der Lunge von Kaninchen, welche vermittelst Durch¬ trennung der grossen Halsgefässe und der Luftröhre getödtet wor¬ den waren, nicht nur die Lungenalveolen voll aspirirten Blutes, sondern auch das interstitielle Lungengewebe, die interalveolären und interlobulären Scheidewände so dicht mit rothen Blutkörper¬ chen durchsetzt, dass dadurch die Structur des Lungengewebes vollständig verdeckt war. Zwischen dem Durchschneiden der Carotiden und der Trachea und dem Aufhören der Athmung war eine Zeit von 1^—2 Mi¬ nuten verschwunden; bis zur Sistirung des Lymphstroms nach Herausnahme der Lungen aus dem Thorax und Einlegen der¬ selben in Alkohol verliefen weitere 2—3 Minuten. Es waren also schon in der kurzen Zeit von LJ-—2 bezw. von 3^—5 Mi¬ nuten gewaltige Mengen corpusculärer Elemente von den Alveolen in die Wurzeln der Lymplibahnen übergetreten. J) v. Ins, Einige Bemerkungen über das Verhalten des inhalirten Staubes in den Lungen. Virchow’s Archiv Bd. 73. 2) Ruppert, Experimentelle Untersuchungen über Kohlenstaubinhalation. Virchow’s Archiv Bd. 72. 22501242214