Mikroskopische Technik zum Gebrauch bei medicinischen und pathologisch-anatomischen Untersuchungen / von Carl Friedlaender.

Date:
1889
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Credit: Mikroskopische Technik zum Gebrauch bei medicinischen und pathologisch-anatomischen Untersuchungen / von Carl Friedlaender. Source: Wellcome Collection.

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    unangenehmes Abhängigkeitsverhältniss gerathen und in seinen Arbeiten auch vielfach gehindert sein. Eine Zeichnung ist ,ja oft rascher ansgeführt, als eine Beschreibung zu Papier gebracht wird und sagt oft mehr als diese. Bei dem Versuch, von den mit dem Mikroskop gesehenen Gegen- ständen eine Zeichnung zu entwerfen, gewöhnt sich insbesondere der Anfänger daran aufmerksam zu betrachten und zu beobachten, und schon aus diesem Grunde sollten die jungen Studirenden angehalten werden, einfache Bleistiftzeichnungen von den untersuchten, mikroskopischen Objecten anzufertigen. Zudem haben wir es ja in sein' vielen Fällen mit verhältniss- mässig einfachen Gegenständen zu thun, deren Darstellung im Umrisse technisch leicht ist und bald erlernt werden kann. Für einfache Zeichnungen reicht stärkeres, nicht zu glattes Schreib- papier vollkommen aus. Für complicirtere Zeichnungen, bei deren Ausfüh- rung Correcturen nicht gut zu vermeiden sind, empfiehlt sich Watmann- sches und Bristol-Papier, und zwar die glatte Sorte. Von Bleistiften sind die Faber’schen Patentstifte (in einer Hülse) die einzig brauchbaren, weil sie einen vollkommenen Schutz der Bleispitze bieten. Der Mikroskopiker braucht durchweg die harten Nummern, für feine Correcturen insbesondere eine sehr harte. Zum Schreiben findet eine weichere Sorte (II) Verwendung. Die Bleistifte müssen sehr spitz sein. Das Spitzen derselben schreckt den Anfänger oft von der fieissigen Be- nutzung des Bleies ab und ist doch bei den Patentstiften ohne jede Be- schmutzung der Finger leicht ausführbar. Man bedient sich dazu kleiner Blöcke von amerikanischem Glaspapier1), die in verschiedenen Grössen und verschiedener Stärke in allen Handlungen von Zeichnungsmaterialien zu haben sind. Durch Hin- und Herziehen des Bleies auf dem groben Smirgelblatt erhält dasselbe die erste Spitze. Darauf wird die gleiche Procedur auf einem feinkörnigen Glaspapier wiederholt und endlich die letzte, feinste Spitze durch Reiben auf einem feinkörnigen Cartonpapier Visitenkarte) angeschliffen. Besser noch als Glaspapier ist künstlicher Bimstein. Er ist von feinem Korn, bietet eine grössere Fläche und liegt fest. Man stellt denselben in ein Kästchen aus Carton. Weniger vortheil- liaft sind die Bleistiftfeilen. Das Zeichnen wird wesentlich erleichtert durch einen passenden Zeichentisch.2) Ich benutze dazu ein auf zwei Leisten horizontal befestigtes Brett, welches bis an die Platte des Objecttisches reicht. Es ist viel be- quemer, einen solchen Zeichentisch von einer Grösse zu wählen, dass er ausser für das Zeichenpapier auch noch Raum für den Arm und allerlei Gegenstände bietet und auch zu anderen Arbeiten (bei Anfertigung von Präparaten) benutzt werden kann. Um den Raum auszunützen, ist unter ') Improved Lead-Pencil-Pointer.