Beiträge zur mikroskopischen Anatomie der acinösen Drüsen / von Franz Boll.

  • Boll, Franz, 1849-1879.
Date:
1869
Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Beiträge zur mikroskopischen Anatomie der acinösen Drüsen / von Franz Boll. Source: Wellcome Collection.

Provider: This material has been provided by The Royal College of Surgeons of England. The original may be consulted at The Royal College of Surgeons of England.

    9/32 (page 9)
    sich als mit sehr lockerem Bindegewebe ausgefüllt erwei- sen, welches in Septen von der Kapsel des Organs in die Tiefe dringt und dasselbe in eine Menge polyedrischer Körper zerlegt von verschiedenster Form jedoch im All- gemeinen gleicher Grösse und fast stets von Ebenen oder doch nur sehr schwach gekrümmten Flächen begränzt. Eingebettet in das lockere Bindegewebe dieser Spalten ver- laufen die'Stämmchen aller in den Hilus der Drüse ein- tretenden Gebilde (Ausführungsgänge, Nerven, Arterien, Venen). Den Inhalt der von diesen Spalträumen begränz- ten Polyeder wollen wir als das eigentliche Drüsenparen- chym sensu strictiori bezeichnen. Auf Durchschnitten des- selben sieht man sonst nichts wie Alveolen und Blutge- fässe. Nur sehr selten wird dieses einförmige Bild dadurch unterbrochen, dass auf dem Schnitt ein Ausführungsgang nebst den begleitenden Gefässen und Nerven getroffen ist. Diese, welche auch in den Spalten zwischen den einzelnen Parenchymkörpern stets zusammen verlaufen, treten in die*, selben meist unter rechtem Winkel ein, nur eine sehr kurze Strecke noch von mitgenommenen Bindegewebslibrillen be- kleidet, die sie jedoch bald verlieren. Ausser diesem spär- lichen Rest kommt interstitielles Gewebe in dem Drüsen- parenchym überhaupt nicht vor. Auf dieses Parenchym allein bezog sich einzig und allein die Schilderung, welche wir oben von dem Anblick gegeben haben, den die Durch- schnitte per Einstich injicirter Drüsen gewähren. In einer beliebig grossen Anzahl auf einander folgender Schnitte einer vollständig injicirten Drüsenpartie sind die Alveo- len stets von farbigen Ringen umgeben, so dass wir es hier sicherlich nicht mit ringförmig verlaufenden drehrunden Gefässen sondern mit wahren Kugelschaalen zu thun ha- ben. Wie sich drehrunde Gefässe ausnehmen müssten, lehrt sehr deutlich der Contrast mit der Verästelungsweise der gleichzeitig andersfarbig injicirten Blutgefässe, die auf den Durchschnitten in dem verschiedenartigsten Querschnitt