Fritz Lenz und die Rassenhygiene / von Renate Rissom.

Rissom, Renate.

Date:: 1983

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Credit: Fritz Lenz und die Rassenhygiene / von Renate Rissom. Source: Wellcome Collection.

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ne Familie hatte er bereits im Sommer 1944 aus Berlin nach Lübbecke/West¬ falen evakuiert, im Dezember folgte er ihr und kehrte nicht mehr nach Berlin zurück. Bereits 1946 erhielt Lenz wieder einen Lehrstuhl, jetzt für ,,Menschliche Erb¬ lehre an der Universität Göttingen. In der kommenden Zeit beschäftigte er sich hauptsächlich mit der Erstellung von Vaterschaftsgutachten. Mit seinen früheren rassenhygienischen Überzeugungen setzte er sich — öffentlich — nicht auseinander. Es entstand der Eindruck, als sei Lenz immer nur Human¬ genetiker gewesen, wodurch der wesentlichste Teil seines Wirkens und Wol¬ lens in Vergessenheit geriet. Wenn er sich doch noch einmal zu eugenischem Gedankengut äußerte, so tat er das auf distanzierte, beschreibende Art (56), mit der Feststellung: „Ich kann manches von dem, was ich früher geschrieben habe, nicht aufrecht erhalten. Ich glaube heute ... nicht mehr, daß eine eugenische Auslese in einem Ausmaße durchgeführt werden könnte, daß dadurch der Entartung der westUchen Kulturvölker Einhalt geboten werden könnte. (57) Solcherart demonstrierte er nachdrückUch seine kulturpessimistische Stim¬ mung. 1955 wurde Fritz Lenz emeritiert. Während seiner letzten 21 Lebensjahre lebte er zurückgezogen in Göttingen. Es erschienen noch einzelne humange¬ netische Publikationen. Am 6.7.1976 starb er im Alter von 89 Jahren an Herzversagen.