Die subcutane Osteotomie / von B. Langenbeck.

  • Langenbeck, Bernhard Rudolph Conrad von, 1810-1887.
Date:
1854
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Credit: Die subcutane Osteotomie / von B. Langenbeck. Source: Wellcome Collection.

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    II 1er von mir operirlen Fälle ilas erslere Verfahren ein, und brach den laihciitan diirchsägten Knochen sofort gerade. Welches von diesen bei- Blen Verfahren den Vorzug verdiene, müssen weitere Erfahrungen zei- ■c^en; bis jetzt möchte ich mich zu Gunsten der sofortigen Gerade- Kuellung des durchsägten Knochens entscheiden. I Aus zwei Gründen habe ich den Knochen nur theilweise durchsägt. Iziunächst würde nämlich die totale Durchsägung des Knochens auf sub- cjutanem Wege, von einer kleinen Hautwunde aus, erhebliche Schwie- rrigkeiten darbieten. Sodann aber lässt sich bei partieller Durchsägung uand nachfolgender Infraction die so unangenehme Beweglichkeit der ^Fragmente vermeiden. Beim Geradebrechen des partiell durchsägten ^Knochens, mag man dieses gleich nach der Durchsägung oder später wornehmen, lassen sich die noch übrigen dünnen Knochenschichtcn i.iergestalt trennen und geradebiegen, dass immer noch Knochenfasern lungetrennt bleiben, und der Knochenbruch also nur ein unvollständiger ist. Wie weit der subcutane Knochenschnitt reichen müsse, um den iRest des Knochens mit Leichtigkeit zu brechen und den verkrümmten IKnochen gerade zu stellen, müssen Versuche an Leichen und weitere lErfahrungen zeigen. In den von mir operirten Fällen bot der dritte rrecht erhebliche Schwierigkeiten, indem eine bedeutende Kraft ange- \wandt werden musste, um die Reste der sehr voluminösen und harten tCallusmasse zu trennen. Gewiss werden die Schwierigkeiten minder fgross sein, wenn mau den Knochen vom Centrum aus nach der con- tcaven Seite der Verkrümmung hin vollständig in seinem Halbmesser idurchsägt, anstatt, wie ich es bisher geth'an, zwei entgegenstehende Hvnochenbrücken zurückzulassen. Was die nach der Operation eintretenden Erscheinungen anbetrifft, 'SO sind dieselben von so geringer Bedeutung, dass die subcutane Osteo- itomie mit einer unter Verwundung der Weichtheile ausgeführten Re- 'Section in der That nicht verglichen werden darf. Die gleich nach ider Operation eintretenden Schmerzen, und die fieberhafte Reaction ■sind nicht viel bedeutender, wie nach jedem einfachen Knochenbruch. 'Während der ersten 4 — 5 Tage nach der Operation sind die Wcicb- ilheile in der Umgehung der Resectionsstelle gerölhet und geschwollen, und gegen Berührung sehr empfindlich. Eine Heilung prima intentione ikam, wie bereits erwähnt, in keinem der von mir operirten Fälle vor, 'Vielmehr ging von dem Bohrloch und dem durchsägten Knochen eine ♦ Eiterung aus, die in einem Fall (No. 2) nicht unbeträchtlich war, und die 14 Tage anhielt. Die Eiterung hört auf, sobald Bohrloch und Re- •sectionsstelle mit Granulationen ausgefüllt sind, die äussere Wunde 'schliesst sich nun rasch, und der gebrochene Knoclicn verhält sich wie jede einfache, in der Heilung hegrillene Fractur. Als einen gewiss bedeutenden Vorlheil dieser Oi)eration glaube ich den Umstand bezeichnen zu können, dass, mag man dieselbe zur •Geradestellung einer schief geheilten Fractur, oder einer Knochenver- krilmmung, oder zur Streckung einer Ankylose vornehmen, die Gerade- • Stellung nichl sogleich vollständig gemacht zu werden braucht, sondern