Ergebnisse der neueren Sporozoenforschung : zusammenfassende Darstellung mit besonderer Berücksichtigung der Malariaparasiten und ihrer nächsten Verwandten / von M. Lühe.

  • Lühe, Max, 1870-
Date:
1900
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Credit: Ergebnisse der neueren Sporozoenforschung : zusammenfassende Darstellung mit besonderer Berücksichtigung der Malariaparasiten und ihrer nächsten Verwandten / von M. Lühe. Source: Wellcome Collection.

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    durch Kopulation eine Sporocyste bilden können, wie dies früher Schaudinn bei Trichosphaenum, einem Rhizopoden mit ähnlicher Ent- wickelungsweise, mit Sicherheit nachgewiesen hat. Tabellarisch ließe sich der besprochene Entwickelungsgang folgender- maßen darstellen, wenn man die in einer Cyste vereinigten Individuen -durch gemeinsame Einklammerung kenntlich macht: (Erwachsene Gregarine Erwachsene Gregarine) I I (Sporoblast Sporoblast) Kopula = Sporocyste I Sporozoit. Siedlecki vergleicht diese Entwickelungsweise mit den Verhält- nissen, welche er früher bei Adelea ovata (einer Coccidienart) aufgedeckt liat und welche ich bei meiner Besprechung der Coccidien (p. 18) kurz erwähnt habe. Dort schmiegen sich bereits die noch unreifen Geschlechts- individuen aneinander an und erst nach dieser Aneinanderlagerung be- ginnt in den Makrogameten der Reifungsprozeß, in den Mikrogametocyten die Teilung in die Mikrogameten, von welch letzteren dann einer in den Makrogameten eindringt und sich mit ihm vereinigt. In Konsequenz dieser Anschauung würden dann auch die bisher als Sporonten be- zeichneten erwachsenen Gregarinen als Gametocyten, die bisher als Sporo- blasten bezeichneten Stadien als Gameten und das bisher als Sporocyste bezeichnete Gebilde als Oocyste aufzufassen sein, wie sich dies aus einem Vergleich des hier mitgeteilten mit meiner früheren Besprechung des Entwickelungscyklus der Coccidien und Malariaparasiten ergiebt. Sollte sich diese Anschauung in der That bestätigen, so würde auch die That- sache erhöhte Bedeutung gewinnen, daß bei der überwiegenden Mehr- zahl der Gregarinen in jeder „Sporocyste 8 Sporozoiten gebildet werden, während bei der größeren Hälfte det Coccidienarten dieselbe Zahl von Sporozoiten in der Oocyste gebildet wird und die Cyste der Amöbospori- dien außer zu Grunde gehenden Chromatinbrocken nur eine einzige „Sporocyste mit gleichfalls 8 Sporozoiten enthält. Jedenfalls hat die äußerst wichtige Arbeit Siedlecki's völlig neue Bahnen gewiesen.