Die Natur und der Nährwerth des Peptons : eine experimentelle Untersuchung zur Physiologie des Albumins / von Albert Adamkiewicz.

  • Adamkiewicz, Albert, 1850-1921.
Date:
1877
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Credit: Die Natur und der Nährwerth des Peptons : eine experimentelle Untersuchung zur Physiologie des Albumins / von Albert Adamkiewicz. Source: Wellcome Collection.

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    geht im Eiweissmolekül die das Leben wie jede Kraftäusserung charakterisirende Bewegung der Atome vor sieh, die den Ver- brauch von Spannkräften voraussetzt. Todte Materien müssen zerfallen und jene Bewegung luiterhalten. Für die Zellen des hoch organisirten Thierkörpers ist es charakteristisch, dass da- bei Kohlenstoff aus jenen Materien frei wird und sich mit Sauer- stott, den das Blut den Zellen des Gewebes zuführt, verbindet. Solche Vorgänge smd aber Vorgänge der Athmung. Es athmet demnach das lebende Eiweissmolekül, dieser Elementartheil der funetionirenden Zelle, den Eisberg und Haeckel die Plastidule nennen, wie der Organismus im Ganzen, und die Athmung ist das Zeichen des erwachten Lebens im Eiweissmolekül. Aber nicht alles Eiweiss, das den lebenden Organismus zusammensetzt athmet. Nur in den Elemeutartheilen der Ge- webe, den Zellen, findet Oxydation und Kohlensäurebildung statt, nicht in den Kürpersäften und im Plasma des Blutes*). Säfte und Blutplasma sind deshalb im physiolo- gischen Sinn keine Gewebe. In ihren Eiweissmolekülen schlummert das Leben. Es er- wacht hier erst dann, wenn seine Moleküle in den lebenden Zellen Aufnahme gefunden haben. So lässt sich in Bezug auf die Processe der Plastik im lebenden Thierkörper von den Säften und dem Blute dasselbe sagen, was von ihrem Antheil an den Processen der Wärme gilt2). Für beide sind sie nichts weiter, als das Vehikel des Materials. Dieses Vehikel ist die allgemeine Quelle für das Bau- material aller Gewebe. Also ist auch das Eiweiss des Blutes und der Säfte thatsächlich, wie schon früher aus anderen Grün- den geschlossen wurde, der gesuchte Urstoff im Körper des Thi eres, aus dem alle Formen der difterenzirten Lebensmaterie hervorgehen. Nun goschinht die Belebung dieses Urstoffes in den Werk- ') Vcrgl. Pflügor, Arch. f. <]. ges. Physiol. Bd X. S. 29G. =■) Vergl. A, Adamkiewicz, Arch. f. Anat. u. Physiol. 1876. S. 264. 9«