Die Natur und der Nährwerth des Peptons : eine experimentelle Untersuchung zur Physiologie des Albumins / von Albert Adamkiewicz.

  • Adamkiewicz, Albert, 1850-1921.
Date:
1877
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Credit: Die Natur und der Nährwerth des Peptons : eine experimentelle Untersuchung zur Physiologie des Albumins / von Albert Adamkiewicz. Source: Wellcome Collection.

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    Wie der Peptonprocess kein Process des Zerfalles ist, so ist sein Produkt kein werthloses Produkt thierischer Funktion. Es charakterisirt sich vielmehr die Pepsinwirkung als das, wofür sich die Magenverdauung schon unmittelbar durch ihre Stellung in der Kette der organischen Leistungen darstellt, als der physiologische Vermittler des Assimilationsprocesses für Eiweiss. Und sie erfüllt diese ihre Bestimmung, indem sie einer- seits durch chemische Lösung und Salzextraction aus dem ge- formten Eiweiss der Nahrung ein für die Lösung und Ver- arbeitung in der Wärme geeignetes Material bereitet und indem sie anderseits durch fermentative Schmelzung und Destruction des Molekulargefüges jenes Stoffes diesen in ein allgemeines Nährsubstrat aller Gewebsformationen verwandelt. Man hat darzuthun versucht, dass der Organismus des Thieres der Peptone entbehren könne, weil auch nicht peptoni- sirtes Eiweiss vom Darm aus in die Körpersäfte gelange. — Der Fall von Busch^) hat das gelehrt, so\^de die Untersuchungen von Voit und Bauer 2), von Czerny untl Latschenberger Aber die zuletzt genannten Forscher haben es erfahren, wie gering die Mengen nicht peptonisirten Eiweisses sind, welche die Darmwand passiren, und wie wenig sie ausreichen, den Bedürfnissen einer normalen Ernährung auf die Dauer zu genügen. Wenn wir uns nun daran erinnern, dass Pepton Eiweiss ist, und zwar dasjenige Eiweiss, welches speciell für die Resorption vorbereitet worden ist; so werden wir es ganz natürlich finden, dass zwischen ihm und dem unveränderten, aber gelösten Albumin in Beziehung auf die Resorption graduelle Unterschiede be- stehen. — Und Nichts wird mehr geeignet sein, als gerade dieser Unterschied, darzuthun, dass der Hauptstrom der nährenden Flüssigkeit, welcher vom Darm in die Säfte tritt, der des Peptons ist, und dass dem sich schnell in den Säften verändernden Pepton jene Bedeutung im Organismus zukommt, welche wir seit Voit kennen als die des circulirenden Albumins. 1) Siehe S. 26 ds. Arbt. =*) Am angef. Ort. 3) Arch. f. pathol. Anat. u. s. w. Bd. LIX. 1874. S. 161. Druck von ß. Boll, Berlin, Mittcl-Strasse 29.