Versuch einer physiologischen Pathologie der Nerven / [Gabriel Gustav Valentin].

Gabriel Valentin

Date:: 1864

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Credit: Versuch einer physiologischen Pathologie der Nerven / [Gabriel Gustav Valentin]. Source: Wellcome Collection.

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und venuebi-te Thräuenabsonderaiig’, naebdem cs in die Nasenbüble eingefübrt worden. Die an Hunden angestellten lieobaebtungen von Magendie ’) und zum Tlieil von Fokcke lehrten, dass das in den Darrncanal eiugef'iibrte Veratrin zuerst örtlieb reizend wirkt und Zu- saminenziebungen der Muskelbaut au der Anwenduugsstelle erzeugt, ßeicblicbere Gaben fübren zu Erbreeben, Durcbtallen, Ijesbleuuigung der Herz- und der Atbembeweguiigen, Starrkrämpfen und endlicb dem Tode, sie mögen in den Nabrungseaual, eine seröse Höhle oder unmittelbar in das Blut gebracht werden. Die Eiufübruug in eine Vene tödtet sogleich nach Anukal in einem Aufalle von Starr- krampf. Frösche, die mit Veratrin vergiftet worden, werden zuerst leicht von selbst oder nach Hautreizen tetaniseb. Die Lähmung der willkürlichen Muskeln und des Herzens folgt später nach. Der Gebrauch von weisser Nieswurztiuctur vergrössert nach Hering die Menge der Pulsschläge von Pferden um das Zwei- bis Dreifache. Die Kreislaufsdauer bleibt aber in der Regel unverändert. §. 1325. Der innere Gebrauch kleiner Veratringaben erzeugt nach Forcke^) eigenthümliche Hautgefühle, deren Beschatfeuheit und Oertlichkeit mit Verschiedenheit der Personen wechselt. Halb- gelähmte Theile verfallen leicht in zuckende Bewegungen. Erbrechen zeigt sich häufiger bei Kindern als in Erwachsenen. Die äussere Anwendung des Veratrins führt zu der Empfindung des Prickelus nicht bloss au der Berührungsstelle, sondern auch oft in entfernten Theilen, vorzugsweise den Fingerspitzen. §. 1326. Künftige Erfahrungen werden entscheiden müssen, ob und wie sich die in dem Nieswurz noch vorkommeude Veratrin- säure, das aus ihm und der Sabadille darstellbare, von dem Veratrin verschiedene Sabadillin, sowie die der Sabadille ange- hörenden Körper, die man als Sabadill säure und Cevadin- säure beschrieben hat, bei den Giftwirkungeu jener Pflanzen be- theiligen. 9. Anilin nnd dessen FarbeslofFe. §. 1327. Das bei der Bereitung des Leuchtgases als Ncben- erzeugniss auftretende Stei nkohlentheer und das aus diesem ') i. Magendie, Vorschriften für die Bereitung und Anwendung einiger neuen Arzneimittel. Dritte Auflage. Leipzig 1824. 8. S. 45. 4(i. F. A. loRCKE, Ph3^siologiscll-therapeutisclle Untersuchungen über das Veratrin. Hannover 1837. 8. S. 18—20. 3) Fokcke, Ebendaselbst. S. 21.