Die Schuss-Wunden : nach auf dem Schlachtfelde wie in dem Lazarethe während den Jahren 1848 & 1849 gesammelten Erfahrungen / dargestellt von Bernhard Beck.

  • Beck, Bernhard.
Date:
[1850?]
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Credit: Die Schuss-Wunden : nach auf dem Schlachtfelde wie in dem Lazarethe während den Jahren 1848 & 1849 gesammelten Erfahrungen / dargestellt von Bernhard Beck. Source: Wellcome Collection.

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    in der Umgebung hervor, verbreitet sich weiter, kann zwar in seltenen Fällen noch durch Aufsaugung, da secundäre Atro- phie folgt, beseitigt werden; beinahe immer verläuft sie aber lödtlich, indem sich immer neue Entzündungs- und Eiterungs- Heerde bilden, auch secundäre Apoplexien eintreten können. Wie sich eine grössere Masse von Eiter gebildet hat und einen wichtigen Theil berührt, so entstehen die Erscheinungen des Hirndruckes. Der Verlauf ist immer der Wichtigkeit der er- krankten Stelle, der Ausbreitung etc. entsprechend, bald ein schneller, bald ein langsamer. Die Vereiterung, die Erwei- chung der Hirnmasse, ist beinahe in allen Fällen, die ich beobachtete, wo bei Knochenschusswunden oder Gehirnver- letzungen der Tod eintrat, die Ursache desselben gewesen. Bei Verwundungen der hinteren W^and der Augenhöhle bildete sich einfache Verletzung der harten Hirnhaut, bald Eiterheerde in der vorderen Hemisphäre aus, und einen interessanten Fall, wo durch eine scharfe Hiebwaffe eine für sich bestehende Kno- chenverletzung bald Hirn Vereiterung bewirkte, will ich hier anführen. Ein Infanterist erhielt bei einem Wirtlishausstreite, wo Alles dem Bacchus zu sehr huldigte und Libationen darbrachte, von einem anderen Soldaten einen scharfen Hieb mittelst des Fa- schinenmessers, welcher von der Mittellinie des Stirnbeines gegen den linken Höcker der Ossis frontis eindrang und einen entsprechenden Lappen, an dem das losgeschlagene Stück des Knochens hieng, bildete. Der mit Gehirnerschütterung behaf- tete Verwundete wurde in das Hospital gebracht. Bei der Un- tersuchung, die Herr Regimentsarzt Dr. Wucherer vornahm, fand sich die Wunde penetrirend und die innere Oeffnung Gro- schen gross mit scharfen Rändern. Bei einer Consultation wurde von militärärztlicher Seite der Vorschlag gemacht, entweder durch eine Krone oder durch ein anderes Instrument die schar- fen Ränder der Tabula vitrea zu entfernen, überhaupt nachzu- sehen, ob ein weiterer Bruch etc. existire; dieser Vorschlag wurde von einer anderen Seite (es war ein gerichtlicher Fall und der Getroffene ein Ausländer, einer anderen Truppe ange- hörig) nicht gut geheissen und behauptet, dass solche Wunden ohne weitere Kunsthülfe heilen. Der Lappen war durch den Verband befestigt und die gehörige Antiphlogose angewendet; zuerst war fieberhafter Zustand vorhanden, das Bewusstsein kehrte wieder, nach einiger Zeit aber traten die Erscheinungen des partiellen Hirndruckes, eine Vereiterung, ein, der Puls