Diphtherie und Croup / geschichtlich und klinisch dargestellt von Franz Seitz.

  • Seitz, Franz, 1811-1892.
Date:
1877
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Credit: Diphtherie und Croup / geschichtlich und klinisch dargestellt von Franz Seitz. Source: Wellcome Collection.

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    gen in die Lungen mit verdichtetem Schleim, gleich einer dicken Membran, .ausgekleidet. Die Innenfläche der Luftröhre erschien leicht entzündet. Die beiden Lungen zeigten Veränderungen, wie nach Peripneumonie, an der rechten umfängliche livide Stellen, jedoch nicht eiterig oder übelriechend, an der linken schmale schwärzliche Flecken, gleich den Flecken von eingebranntem Pulver an der äussern Haut. Wenn man die grösseren lividen Stellen an der rechten Lunge anschnitt, kam blutig jauchige Flüssigkeit zum Vorschein, ohne Schaum, welcher sich weisslich ergoss beim Anschneiden der gesunden (lufthaltigen) Lungen- partien. Bard rühmt die Wirkung des Calomels, das er nach der Empfehlung von Douglas, in der Quantität von 30—40 Gran innerhalb fünf oder sechs Tagen einem drei oder vier Jahre alten Kinde reichte. Er sah davon keine üble Folge, sondern Erleich- terung der Athembeschwerde und Förderung des Auswurfs der Schorfe. Wenn er ihm im Beginne der Krankheit den ersten Platz unter den Heilmitteln zuerkannt, so unterliess er im weitern Verlauf derselben nicht den Gebrauch der Antiseptica: der Ser- pentaria, Contrayerva imd der Perurinde. Auch von Blasenpflas- tern hinter den Ohren, von Dämpfen aus milden aromatischen Kräutern und warmem Weinessig beobachtete er Erleichterung. Bei äusseren Geschwüren am Ohi und an anderen Körpertheilen wendete er Waschungen mit warmem Wasser und Milch oder schwachen Lösungen von Vitriolum album an. Eine noch grössere Ausdelmimg erlangte die Krankheit in den nächsten Jahren 1771—1775 über grosse Gebiete in Nord- amerika. Sie kam 'sowohl selbständig, wie in Verbindung mit Masern und Scharlachfriesel vor. Letztere Verbindung hat Chal- mer im Jahre 1770 in Süd-Carolina beobachtet.^) Die Friesel- blasen brachen am zweiten oder dritten Tage des mit einem Schüttelfrost eröffneten heftigen Fiebers oft in solcher Grösse und Zahl hervor, dass sie zusammenfliessenden Pocken glichen und wie bei diesen die aus der berstenden Oberhaut hervorbrechende eiterige Flüssigkeit die Krankenzimmer mit üblem Geruch erfüllte. Die Abschuppung geschah in grossen Stücken. Perlfarbene oder dunkelbraune Geschwüre überzogen die Mandeln, das Zäpfchen ^) An account of the weather and diseases of South-Carolina. Lon- don 1776. 8. 2 Vol. — Nachrichten über die Witterung und Krankheiten in Süd-Carolina. Aus d. Engl. Stendal 1788. Thl. II., S. 210.