Mittheilung zweier neuen Methoden der quantitativen mikroskopischen und chemischen Analyse der Blutkörperchen und Blutflüssigkeit / von Karl Vierordt.

  • Vierordt, Karl, 1818-1884.
Date:
1851
Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Mittheilung zweier neuen Methoden der quantitativen mikroskopischen und chemischen Analyse der Blutkörperchen und Blutflüssigkeit / von Karl Vierordt. Source: Wellcome Collection.

Provider: This material has been provided by The Royal College of Surgeons of England. The original may be consulted at The Royal College of Surgeons of England.

    57/60 (page 49)
    mehr genügen. Und doch haben wir vielleicht schon jetzt einige Hoffnung, auch hier eine kleine Thiire offen zu finden. Gelingt es, das Blut in der Weise mechanisch zu trennen, dass die eine Portion verhältnissmässig reicher ist an farbigen, die andere dagegen an farblosen Körperchen, oder untersucht man die Blutkörperchen von verschiedener Schwere, * so kann man nach unserer Methode auch hier die Zusammensetzung der farblosen oder der verschiedenen Nuancen der farbigen Körper- chen berechnen. ** Doch wir dürfen nicht stehen bleiben bei der Anwen- dung der neuen Methode auf das Blut allein. Wir können den Eiter, den Chylus, die Lymphe, die Milch, die Mundflüs- sigkeiten, die Krebszelle und den Krebssaft u. s. w. nach der- selben Methode behandeln und gesonderte Ausdrücke gewinnen für die Constitution der morphologischen Elemente und der Menstrumsflüssigkeit dieser Säfte. b) Hypothetische Andeutungen einer vielleicht ausführbaren Methode zur quantitativen Analyse der einzelnen mikroskopischen Formbestandtheile gewisser Organe. Zum Schlüsse endlich sei mir gestattet, darauf aufmerksam machen zu dürfen, dass man das Prinzip meiner analytischen Methode vielleicht auch auf die Analyse von manchen Organen oder Organtheilen anwenden kann. Bei einigen Körperlheilen Es ist sehr wahrscheinlich, dass die verschiedenen Schichten defibrinirten Blutes, das man ruhig sich selbst überlässt, Unterschiede zeigen im spccifischen Gewichte ihrer Blutkörperchen. Diese Frage 1 ^ann nach unserer Differenzmethode leicht untersucht werden. Dies wird freilich nur dann möglich sein, wenn beide vor- liegenden Blutanalysen mit Blutproben angcstellt sind, die eine bis zu einer gewissen Grösse sich belaufende Differenz im Gehalt an farb- losen Körperchen haben. Die Grösse dieser erforderlichen Differenz hängt natürlich ab von der Exactheit der analytischen Hülfsmittel. Die Menge der farblosen Körperchen ist im normalen Blut kleiner, als man oft angibt; so ist z. B. das für das Normalblut öfters citirte Ver- hältniss der farblosen von £ der Blutkörperchen Überhaupt ganz enorm übertrieben,