Die Cholera in der Schweiz und das über dieselbe im Züricher Kantons-Spital beobachtete : ein Bericht an die Medicinal-Direktion / von Hermann Lebert.

  • Lebert, Hermann, 1813-1878.
Date:
1856
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Credit: Die Cholera in der Schweiz und das über dieselbe im Züricher Kantons-Spital beobachtete : ein Bericht an die Medicinal-Direktion / von Hermann Lebert. Source: Wellcome Collection.

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    barem Pulse von Zeit zu Zeit ein Esslöffel Malagawein). Im Laufe des Tages bessert sich sein Befinden, die erkältete Haut wird wieder warm, die Ausleerungen hören auf, der Puls hebt sich, der Kranke fühlt sich subjektiv wohl; Harn noch keiner, Krämpfe haben nur in geringem Grade bestanden. Am folgenden Tage .jedoch wird der Puls sehr schnell und schwach, 124, bedeutende Dyspnoe, ohne objective Zeichen bei Auseultation und Percussion und der Kranke stirbt in der Nacht, ungefähr 3^ Tag nach dem Beginn des Anfalls. Leichenöffnung 8 Stunden nach dem Tode bei war- mem Wette r. Die Meningen sind ikterisch gefärbt, trocken, die pia mater byperämisch. Gehirn blutreich, fest. Die Lungen hyperämisch, zum Theil mit ikterischem Serum infiltrirt; iin Pericardium wenig Flüssig- keit, die membrau selbst ikterisch, sowie auch das Endoeardium, Herz normal, enthält nur wenig schwarzes Blutgerinsel, Aortenklap- pen stark netzförmig. Magenschleimhaut im fundus sehr hyperämisch, stellenweise er- weicht, gegen den Pylorus hin einzelne Ecchymosen. Die Peyerschen und solitären Drüsen sind noch stark geschwellt, sowie auch die Drüsen des Colons. Schleimhaut normal, Inhalt gelblich, dickflüssig. Die Leber ist 21 Centimeter breit, 15 hoch im rechten, 13 im linken Lappen, 6^ dick im rechten, 2^ im linken, das Leberparenchym ist von normaler Konsistenz, aber ganz von Galle diu’chtränkt, be- sonders auch in den Leberzellen; die Gallengänge überall durchaus normal und durchgängig. Die Gallenblase strotzt von einer dünn- flüssigen schwärzlichen Galle, die Schleimhaut ist normal; nirgends Konkretionen. Pfortader mit kirschrothem Blute gefüllt. Die Milz ist ungemein lang und schmal, von guter Konsistenz und normaler Färbung. Die Niex’en sind an der Oberfläche ungemein hyperämisch, mit sternförmigen Arborisationen, auch auf dem Durchschnitte blut- reich, Nierenbeckenschleimhaut ikterisch; die Harnblase zierälich gefüllt. Diese Beobachtung ist besonders wegen der Komplikation mit Ikterus wichtig und zeigt die Abwesenheit jedes mechanischen Hindernisses. 5. Ein öOjähriger Gartenarbeiter war im Kantonsspital in der Konvalescenz einer akuten Bright’schen Krankheit begriffen, mit Polyurie, Entleerung von 4000—4500 grammen Urin täglich, von 1005 specifischem Gewicht, ohne Eiweiss, mit Verschwinden aller hydropischen Erscheinungen. Nach zweitägiger prodromischen Diar- rhoe wurde er am 1. »September Abends um 6 Uhr von heftigem Erbrechen einer weissgrauen, schmutzigen wasserähnlichen Flüs- sigkeit befallen, zugleich trat stai’ke, fast ununterbrochene Diarrhoe ein mit Entleeren nach unten einer ähnlichen Flüssigkeit. Sehr bald wurde