Die Lehre von der Mania transitoria : für Aerzte und Juristen dargestellt / von R. v. Krafft-Ebing.

  • Krafft-Ebing, R. von (Richard), 1840-1902.
Date:
1865
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Credit: Die Lehre von der Mania transitoria : für Aerzte und Juristen dargestellt / von R. v. Krafft-Ebing. Source: Wellcome Collection.

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    stattfand, gleichfalls aufgehoben ist. Im Allgemeinen hört der Anfall fast ebenso rasch auf, als er gekommen ist, und zwar endigt er ausnahmslos in einem ruhigen tiefen, oft mehrere Stunden währenden Schlaf, dem wir eine hohe diagnostische Bedeutung im Symptomencomplex der Mania transitoria zuerkennen möchten. Eine solche gleichsam kritische Beendigung kommt ihr allein zu und unterschei- det sie wesentlich von der chronischen Manie. Es wäre zu gesucht, wenn man ihn mit den bei jener nicht selten vorkommenden consecutiven Erschlaffungs- und Schwäche- zuständen parallelisiren wollte. Aus dem Schlafe erwacht der Kranke in der Kegel psychisch vollkommen frei; nur zuweilen ziehen sich die Erscheinungen ursächlicher Kopfcongestion noch etwas in die Länge und bedingen Kopfweh, Schwindel, Sinnes- täuschungen u. s. w., wovon unsre zweite Krankheitsge- schichte ein instruktives Beispiel gibt. In seltenen Fällen besteht einige Stunden nach dem Anfall das Gefühl einer leichten körperlichen Schwäche und Ermüdung. Die Er- innerung an Alles, was vom Eintritt des Anfalls an bis zum Erwachen nach dem Schlaf vorging, fehlt bei reiner Mania transitoria vollständig, — ein weiterer Beweis für die specifische Störung des Seelenlebens, gegenüber der Mania chronica. Die Neigung zu Eecidiven ist bei Mania transitoria gering. Unter 18 Fällen wiederholten sich nur bei 3 die Paroxysmen und zwar, bei einem 6mal, bei einem 3mal und bei einem lmal. Aber auch bei diesen Kran- ken kam es zur dauernden Genesung. Die Mania transi- toria unterscheidet sich auch hiedurch von verwandten Zuständen, besonders der epileptischen Manie, die äusserst häufig wiederkehrt. Die Prognose quoad valetudinem ist demnach eine günstige und, wie es scheint, auch quoad vitam, wenigstens ist der Tod in keinem der Fälle, trotz zuweilen heftiger Congestiverscheinungen, eingetreten. Ueber die Therapie brauchen wir wenig zu sagen. Es wird sich meist darum handeln, den Erscheinungen der congestiven Gehirnhyperämie zu begegnen, für deren Be-