Die Lehre von der Mania transitoria : für Aerzte und Juristen dargestellt / von R. v. Krafft-Ebing.

  • Krafft-Ebing, R. von (Richard), 1840-1902.
Date:
1865
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Credit: Die Lehre von der Mania transitoria : für Aerzte und Juristen dargestellt / von R. v. Krafft-Ebing. Source: Wellcome Collection.

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    liehen Starrwerden des Blicks, einem stieren vor sich Hin- sehen, das wohl durch Hallucinationen bedingt sein mag. Dem plötzlichen Ausbruch des Leidens entspricht auch die rasche Steigerung zur Höhe. Während die Anfälle gewöhnlicher Tobsucht immer zulegend sich zur Acme steigern, in remittirendem oder intermittirendem Typus sich bewegen und Incohärenz und Verworrenheit des Vor- stellens sich erst im Verlauf einstellen, wird der von Ma- nia transitoria ergriffene Kranke oft wie mit einem Zau- berschlage der realen Welt entrückt und in einen wahren traumartigen Zustand, dem der ganze Anfall oft überra- schend gleicht, versetzt. Das Welt- und Selbstbewusst- sein sind vernichtet und wenn auch der Kranke noch zu pereipiren und gewollte Handlungen auszuführen scheint, so ist er sich dessen doch unbewusst, er handelt automa- tisch im Sinne bestimmter Wahnvorstellungen und Sin- nesdelirien. Mit der fast plötzlichen Aufhebung des Be- wusstseins und der Sinnesthätigkeit zeigt auch das Vor- stellen rasch bedeutende Störungen — es wird incohärent, verworren, präciptirt bis zur Ideenflucht. Nicht mehr zusammengehalten durch ein Ich wird es zu einem wah- ren Vorstellungsschwindel ähnlich den Delirien Typhöser, überhaupt an Intoxikationskrankheiten Leidender. Eine gemeinsame Basis haben die Delirien bei allen an Mania transit. Leidenden — nämlich das Beherrscht- sein, Gefühl des Ueberwältigtseins, und wenn auch mo- mentan heitre Bilder in diesem Traumeieben auftauchen, so überwiegt doch das Delirium des Verfolgtwerdens, der Todesgefahr und drohenden Vernichtung. Zahlreiche Sinnesdelirien, Hallucinationen und beson- ders Illusionen des Gesichts und des Gehörs sind die Fol- gen der Projektion dieser Vorstellungen in die betreffenden Sinnesgebiete. Ein grosser Theil der Gewaltthaten in solchen An- fällen ist durch sie bedingt. Insofern als das Vorstellen und Empfinden der an Mania trans. leidenden Kranken sich vorwiegend in de-