Studien über segmentale Schmerzgefühlsstörungen an Tabetischen und Epileptischen / von L.J.J. Muskens.

  • Muskens, Louis Jacob Josef, 1872-1937.
Date:
[1903?]
Catalogue details

Licence: In copyright

Credit: Studien über segmentale Schmerzgefühlsstörungen an Tabetischen und Epileptischen / von L.J.J. Muskens. Source: Wellcome Collection.

Provider: This material has been provided by The Royal College of Surgeons of England. The original may be consulted at The Royal College of Surgeons of England.

    4/84
    Wiirzelfelder, etwa wie es von Sherrington für Macacus rhesus ent- worfen ist. Die Schwierigkeiten der Lösung liegen, wie ich schon in früheren Publicationen hervorgehoben habe; 1. an dein Uebergreifen der verschiedenen Segraentalzonen: 2. an dem Unterschied im Uebergreifen der Felder für die ver- schiedenen Gefühlsqualitäten ; 3. an der Feststellung von verschiedenen Typen, namentlich prä- und posttixirten Typen, wie sie von Sherrington für Aflen entworfen sind. — Daneben erhebt sich gleich die practisch wichtige Frage, in wie weit die Prae- und Postfixion der segmentalen Felder mit der Prä- und Postfixion des Thorax und der unteren Extremitäten an der Wirbel- säule zusammenhängt und ob die Möglichkeit vorliegt, die Prä- und Postfixion der nervösen Centralapparate, irgendwie z. ß. am Skelett zu diagnosticiren. Umsomehr verdienen jetzt diese Fragen in Mitte des Interesses der Fachgenossen zu stehen, als die seit dem berühmten von Horsley ope- rirten Fall Gowers’s(T) verbesserte Operationstechnik und die genauere Keimtniss der segmentalen Hautfelder schon jetzt das operative Ein- greifen bei den verschiedensten Localerkrankungen des Rückenmarkes, seiner Hüllen und der Wirbelsäule weniger als Möglichkeit, denn als Pflicht erscheinen lässt. — In wie weit auch die Projection der Körper- oberfiäche auf der Hirnrinde segmentale Anordnung zeigt, ist eine Frage, welche weiter unten angeschnitten werden wird. Obwohl die genaue Localisation der Gefühlsstörungen in erster Linie für die Krankheiten von Interesse ist, wo wir operativ vergehen können, so hat die genaue Abgrenzung der Gefühlsstörungen doch auch Bedeu- dort die klinischen Ergebnisse auf diesem Gebiete in bewundernswerther Weise ausgeführt. Für eine vollständige Darlegung des Themas in physiologischer Hinsicht verweise ich auf die recente Coenen’sche, unter Prof. C. Winkler verfasste Arbeit (Coenen, Psychiatrische en neurologische Bladen 1901, .Tau.), welche namentlich die grossen Verdienste der ersten Bearbeiter dieses Feldes, Schröder v. d. Kolk’s, sowie auch Türk’s würdigt. Coenen hat ebenfalls auf Grund klinischer Fälle von Querläsion des Markes für die unteren und oberen Extremitäten des Menschen ein Schema für die Verbreitung der Wur- zelzonen aufgestellt. 1) Eigene klinische Untersuchungen haben gezeigt (6), dass das Ueber- greifen der segmentalen Felder für das Tastgefühl viel ausgiebiger ist, als wie für Schmerzgefühl, eine Thatsache, die sich vom Verf. auch experimentell an Hünden nachweisen liess. Später erfuhr ich durcli briefliche Mittheilung von Sherrington, dass er an Affen in diesem Punkte experimentell zu analogen Resultaten gekommen ist.