Die Adelsdocumente österreichischer Alchemisten und die Abbildung einiger Medaillen alchemistischen Ursprunges / von Alexander Bauer.

  • Bauer, Alexander (Alexander Anton Emil), 1836-1921.
Date:
1893
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Credit: Die Adelsdocumente österreichischer Alchemisten und die Abbildung einiger Medaillen alchemistischen Ursprunges / von Alexander Bauer. Source: Wellcome Collection.

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    Vielleicht war auch der Übristhiirggraf Wilhelm v. ßosenberg, der Leim Kaiser iu hohem Ansehen stand, mid dessen Familie in her- vorragender Weise um das Emporhlnhen des Berghaues in Böhmen sich verdient gemacht hat, hieliei von grossem Einliuss. Dieser war, wie Köhler sagt, der Goldmacherei über die Massen und dergestalt ergeben, dass er sich auch von den gröbsten Betrügern „in dieser nichtigen und verderblichen Kuust auf das Ijächerlichste hinter das Licht führen Hess. Es wurde ihm folgender Streich gespielt,“ berichtet Köhler weiter: „Ein ))erühmter englischer Alchemist, Claudius Sirre, beredete ilm, wenn man Ducaten in eine auf gewisse Art zubereitete Erde wie einen Samen steckte und solche mit einem alchemistischen Wasser fleissig ))efeuchte, so wüchsen lauter gediegene Goldstengel wie frische Kräuter davon in die Höhe. Ehe man sich’s versehen hatte, hub der Betrüger des Nachts allen ausgestreuten Goldsamen aus der Erde und machte sich damit aus dem Stau))e.“ Mun- hat in seinen literarischen Nachrichten eine Reihe von Briefen „guter Chemisten an den Oberbergverwalter Franz Kretschmer zu Goldkronach verölfentlieht, die ihm aus dem Plassenburg’schen Archiv zur Verfügung gestellt waren. Diese Briefe betreffen insbesondere Begebenheiten am Hofe Ru- dolfs n. und Ijeschäftigen sich mit Kelley (Chyles) und Sebald Schwertzer und besprechen alchemistische Angelegenheiten in ähnlicher Weise, wie etwa heute Chemiker mit einander ül^er ihre Arl)eiten corre- spondiren. Ein Dr. .J. G. Volk am er, der ein berühmt gewordenes Mittel gegen Harnstein erfunden hatte, womit er u. A. in Innsbruck Erfolge erzielte, und dessen Recept er seiner Tochter bei ihrer Verehelichung mit einem Arzt „zum Anfang der Haushaltung“ schenkte, correspon- dirte mit einem Dr. Fr, Gassmann (Pantaleon genannt, ein Adept aus Schlesien), dann mit P. Leinkers in Wien, welcher u. A. die alchemistische Thätigkeit zweier Grafen Paar bespricht. Ein Schreiben, ddo. Prag, den 7. September anno 96, rührt von Hans P. Heyden her und ist „Im Namen Kayser Rudolf II.“ ahgefasst. Dasselbe lautet: „Edler vester, günstiger lieber Herr Kretschmair. Des Herrn schreiben an mich und an Ir. Kays. Maj. hab ich empfangen, und dasselbige Irer Maj. vbergeben , darinn vermeldet der Herr, dass mit der Kletten Werkh nach langer Zeit wol etwas gerieht werde, sey doch mühesam bis man zur Fixation komme, und die Materia ad griseum Colorem gebracht werde. Diss werkh aber were sehr zu abbreviren, dann man dem Goldt sein tineturam aussziehen, oder das ganze Corpus 2