Volume 1

Die Krankheiten des Halses und der Nase / von Morell Mackenzie ; deutsch unter Mitwirkung des Verfassers herausgegeben und mit zahlreichen Zusätzen versehen von Felix Semon.

  • Mackenzie, Morell, 1837-1892.
Date:
1880-1884
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Credit: Die Krankheiten des Halses und der Nase / von Morell Mackenzie ; deutsch unter Mitwirkung des Verfassers herausgegeben und mit zahlreichen Zusätzen versehen von Felix Semon. Source: Wellcome Collection.

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    ster') (1683) und Sliarp^), ein Schüler Cheselden's (1684) die Opera- tion und verurtheilen dieselbe, indem sie sich mit schwachen Versuchen be- gnügen, Theile der Drüsen durch Unterbindung oder mit dem Ferrum candens zu entfernen. He ist er's Ansicht möge hier angeführt werden, da sein Lehr- buch der Chiriargie vielleicht das populärste Handbuch während der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts war. „Diese Operation, sagt er, „ist nicht nur zu gefährlich und grausam, sondern auch zu schwer in ihrer Ausführung, um in der modernen Chirurgie Platz zu finden, und zwar in Folge der ver- steclcten Lage der Tonsillen. — Nach 1740 indessen kam die Operation, die vermittelst eines Bistouris und einer Pincette ausgeführt wurde, wieder in all- gemeine Aufnahme, und das Verdienst, dies befördert zu haben, gebührt hauptsächlich Meseati=') und Wiseman'*). Letzterer unterband zuerst die Tonsille und schnitt dann das vor der Ligatur befindliche Stück ab. —Im Jahre 1757 fing Caque^) im Hötel-Dieu von Rheims an die Tonsillen einfach zu ex- stirpiren, und bewies unwiderlegbar, dass die grosse Furcht von Hämorrhagien eine reine Chimäre sei, und dass die durch die Operation gesetzte Wunde prompt und leicht heile. Seit dieser Zeit gehört die Tonsillenexstirpation zu den allgemein anerkannten Operationen. Bald begann man die Instrumente zu verbessern und neue Methoden der Ausführung zu erfinden. Es ist nicht noth- wendig, hier alle die verschiedenen Haken, Zangen, Bistouris etc. zu be- schreiben, die während des letzten Jahrhunderts für die Exstirpation der Ton- sillen angegeben worden sind, da fast jeder bedeutende Chirurg irgend welche Modification der von seinen Vorgängern oder Zeitgenossen gebrauchten Instru- mente construirt hat. Die am Allgemeinsten gebrauchte Methode war vielleicht die von Louiswelcher eine geknöpfte Scheere oder ein geknöpftes Messer gebrauchte. Die Schneiden seiner Instrumente waren manchmal gekrümmt, manchmal grade. Der Patient wurde mit dem Gesicht zum Licht placirt und angewiesen, den Mund so weit als möglich zu öffnen. Ein Assistent drückte die Zunge mit seinem Finger oder mit einem Spatel herunter; die Tonsille wurde mit einer Haarzange gefasst, so weit als möglich in den Mund hinein gezogen und so abgeschnitten, dass die Schnittfläche in einem Niveau mit den Gaumenbögen verlief. Später verdrängte das Bistouri die Scheere voll- ständig, und viele Chirurgen operiren noch heute mit einem Messer und einer Zange. 1) „A General System of Surgery. London 1768. Vol. IL p. 44. 2) „Surgical Operations. London 1761. p. 189. 8te Auflage. 3) „Mem. de l'Acad. de Chir. t. v. „Sur la rescission des amygda- les tumefiees. 4) „Eight Chirurgical Treatises. London 1734. Vol. II. pag. 30. 6t6 Auflage. 5) „Amygdalotomie. 1757. 6) „Mem. de l'Acad. Roy. de Chir.« 1774. VoL VIII. p. 423. „Sur la rescission des Amygdales.