Zur casuistik der congenitalen Sprunggelenkluxationen.

  • Fahr, Alban, 1853-
Date:
1884
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Credit: Zur casuistik der congenitalen Sprunggelenkluxationen. Source: Wellcome Collection.

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    manches Interessante constatieren. Am auffälligsten wird es, wenn man das Präparat mit dem von einem andern etwa in demselben Alter verstorbenen Kinde vergleicht. Figur I stellt die deformirte Extremität; Figur II die normale dar. Es zeigt sich hier am deformirten Bein ein offenbares Missver- hältniss zwischen Ober- und Unterschenkel, denn während beim normalen das Femur fast eben so lang ist als der Unterschenkel bis zum Calcaneus gemessen, fällt die Kürze des Unterschenkels des missgebildeten Beines im Verhältniss zur Länge des Oberschenkels ins Gesicht. Die Länge des nor- malen Femur eines gleichalterigen Kindes misst vom äussersten Punkte des Caput femoris bis zum Condyl int. gemessen 13 cm, die des deformirten 14,3 cm; des ersten Tibia vom Condyl int. bis zum Mall. int. 10 cm, ebensoviel die Fibula. Ganz anders aber ist das Verhältniss der Tibia und Fibula am deformirten Bein, nicht allein ist die Tibia kürzer, sie misst 9,25 cm, sondern auch bedeutend dicker; ein noch grösseres Missverhältniss zeigt die Fibula, deren ganze Länge 4 cm be- trägt und nur bis zur Mitte des Unterschenkels reicht, wo sie mit einem zarten Köpfchen aufliört und sich in einen bindege- webigen Strang fortsetzt, der sich am Condyl. ext. inserirt und da das Lig. genu laterale ext. darstellt. Beide Epiphysen der Fibula sind vorhanden, die obere nur schwächer entwickelt. Die microscopische Untersuchung der Knorpelfurche zeigte, dass die Wucherungsschicht der Knorpelzellen zwar vorhanden, aber ausserordentlich schmal ist. Was die ganze Extremität selbst betrifft, so ist eine geringe Krümmung derselben mit Convexität nach aussen vorhanden. Am Knieegelenk steht demnach der Condyl. ext. tiefer als der Condyl. int. und es geht die Kniegelenkachse von innen oben nach unten aussen.