Die Echinococcen-Krankheit / von Albert Neisser.

  • Neisser, Albert, 1855-1916.
Date:
1877
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Credit: Die Echinococcen-Krankheit / von Albert Neisser. Source: Wellcome Collection.

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    Taen. Echinoc. fand sich bei dänischen Hunden zu 0,6 pCt,, bei isländ. 28 pCt. 4) Rechnen wir dazu die Lebensweise der Isländer, ihre eigne Unreinlichlceit, ihr stetes Zusammenleben mit den Hunden, deren Koth und Urin nach Krabbe sogar gebräuchliche Volksmittel sind, die Nachts in den Betten mit den Menschen zusammen schlafen, Teller und Schüssel ablecken, dazu die gänzliche Un- kenntniss der Bewohner mit der Gefahr der Ansteckung, so können wir uns wohl die Häufigkeit der Echinoc. im Menschen erklären. Dazu rechnet Küchenmeister noch besondere klimatische und tellurische Umstände, die vielleicht auch ein günstiges Mo- ment für die Verbreitung der Echinococcen darstellen. Die heissen zahlreichen Quellen im Innern des Landes wirken für die Feuchtig- keit des Bodens begünstigend und so auch indirekt für ein län- geres Lebenbleiben der aus dem Thierkörper ausgestossenen Blasen. Die von Küchenmeister als »selbstverständlich« hin- gestellte Behauptung, die er auch als Grund des häufigen Vor- kommens hinstellte, dass ein Echinococcuskranker Mensch sich selbst durch in den Darmkanal platzende Echinococcusblasen an- stecken könne, ist weder von ihm noch sonst Jemand bewiesen worden. Wirkung der Echinococcuscysten auf die befallenen Organe und deren Nachbarschaft. Hier herrschen die mannigfachsten Verhältnisse; manche Or- gane bleiben sehr lange ohne jegliche bedeutende Veränderung bestehen, indem sie sich dem langsamen Wachsthum der einge- wanderten Thiere anpassen; andre werden in kürzester Zeit atrophisch, gehen zu Grunde, verschwinden ganz durch den steti- gen Druck des fremden Bewohners. — Das unmittelbar der Blase anliegende Gewebe kann sich stark verdicken, während der übrige Theil des Parenchyms dafür eine vikariirende Hypertrophie eingeht. Wie bei jedem Fremdkörper entsteht in der Umgebung des Echinococcus ein chronisch-entzündlicher Process, der zur Binde- gewebsbildung und Herstellung der Cystenwand führt. Daher um- schliessen stets zwei Hüllen die Flüssigkeit: die dem Parasiten angehörende Blase und die vom Wirth gebildete Bindegewebs-