Ein Fall von Cancer melanodes : Inaugural-Dissertation der medicinischen Facultät zu Erlangen / vorgelegt von Ernst Tröltsch.

  • Tröltsch, Ernst.
Date:
1857
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Credit: Ein Fall von Cancer melanodes : Inaugural-Dissertation der medicinischen Facultät zu Erlangen / vorgelegt von Ernst Tröltsch. Source: Wellcome Collection.

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    die Verletzung gesetzten mechanischen Störung für sich nicht zukommt. Meistens sind diess Fälle, wo zu dem mecha- nischen Moment ein chemisches, die Einimpfung einer schäd- lichen Substanz, z. B. eines Krankheitsgiftes, hinzukommt, so dass wahrscheinlicherweise solche chemische Schädlichkeit zum Theil durch unmittelbares Eingehen in den Stoffwechsel des Gewebes eine Wucherung desselben unter der Form der Entzündung hervorzurufen im Stande ist. Wieder in anderen Fällen, und gerade bei dem Auftreten der Gewächse, können wir keine Veränderung des Blutdruckes als Ausgangspunkt der Gleichgewichtsstörung nachweisen, ebenso wenig ein örtlich eingeimpftes Gift, und auch an ein allgemein ver- breitetes, mit dem Blute kreisendes Gift kann man wenigstens bei dem ersten Auftreten der Krankheit nur selten denken. So verhält es sich auch mit unserem Falle. Ob hier schon bei der ersten Anlage des Gewebes eine Störung vor- gegangen ist, als deren unausbleibliches Ergebniss die mela- notische Wucherung mit Nothwendigkeit eintrat, eine Ver- muthung, für welche die fehlerhafte Farbe und Form der zuerst ergriffenen Hautstelle spricht; oder ob eine äussere Schädlichkeit, zu geringfügig, um der Beobachtung zugänglich zu sein, auf das Gewebe unmittelbar einwirkend der Dege- neration zu Grunde lag, wobei dann die Eigenschaft der zuerst ergriffenen Hautstelle nur als disponirendes Moment in Betracht käme; oder ob dem Nervensystem eine unmittelbar hemmende Einwirkung auf die Gewebsentwicklung zukommt, ähnlich wie für gewisse Muskelthätigkeiten, und ob eine central oder peripherisch auftretende Störung dieses Ein- flusses die Veranlassung war; oder ob endlich mehrere dieser Momente Zusammentreffen mussten; alles diess sind Fragen, die ich nicht beantworten kann; denn wenn es auch wahrscheinlich ist, dass in unserem Falle, wie sich aus der vorhergehenden Färbung schliessen lässt, der histo-