Lehrbuch der Schwedischen Heilgymnastik / von T.J. Hartelius ; deutsche Ausgabe uebersetzt und herausgegeben von Chr. Jürgensen und Dr. Preller.

Date:
1890
Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Lehrbuch der Schwedischen Heilgymnastik / von T.J. Hartelius ; deutsche Ausgabe uebersetzt und herausgegeben von Chr. Jürgensen und Dr. Preller. Source: Wellcome Collection.

Provider: This material has been provided by the Royal College of Physicians of Edinburgh. The original may be consulted at the Royal College of Physicians of Edinburgh.

    13/338
    schaftUchem Wege in die genannte Lehre ein. Sein Inhalt unter- scheidet sich übrigens von dem unseres populär geschriebenen Hartehus'schen Werkes auch noch dadurch, dass die darinnen be- schriebene Heilmethode sich lediglich in grossen Anstalten aus- führen lässt, während die in unserem Werke geschilderte m jedem Privathause zu ermöglichen ist. Vorausgesetzt ist in beiden Werken wissenschaftliche Leitung des Verfahrens und strenge Schulung des Wärterpersonals. Ohne auch nur im Entferntesten die Wirkungen des mechanischen Verfahrens anzweifeln zu wollen, sei mir di^ Bemerkung erlaubt, dass Nebel selbst neben der mechanischen Methode die Berechtigung der älteren schwedischen Schule mit schätzenswerther UnparteiUchkeit im vollen Maasse anerkennt. i • • Es sei mir vergönnt, bei dieser wichtigen Frage noch emige Augenblicke zu verweilen und sie einer km-zen Beleuchtung zu untörziGliGii. Wenn wir nämlich die Urtheile anderer Fachgenossen prüfen, so fallen diese, mit oder ohne Absicht, zum grossen Theil zu Gunsten der manuellen Heümethode aus. Freüich dem genialen Hermann Eberhard Richter war zur Zeit nur die letztere bekannt, als er in seinem „Organen der physiologischen Therapie (1850) sich folgendermaassen über die schwedische Heilgymnastik ausHess: „Die halbactive Gymnastik besteht darin, dass der Gymnast („der Gehülfe) das GHed oder den Körper- theü entweder in einer bestimmten Haltung fixirt (gymnastische Stützung) oder in einer bestimmten Richtung bewegt, während zu- gleich der Patient bestimmt vorgeschriebene und wohlangemessene Gegen- oder Widerstandsbewegungen versucht, und so beide Personen ihre Kraft gegenseitig abwägen. Je nachdem hierbei der eine oder andere Theil vorschriftsmässig nachgiebt, ist die Bewegung des Patienten entweder passiv-activ oder activ- passiv.*) Es leuchtet ein, dass durch dieses Verfahren, wenn die gymnastischen „Hülfen durch einen ärztlich einge- schulten Mann gegeben werden, viele Zwecke der activen oder passiven Gymnastik mit grösserer Bestimmtheit und Vollständig- keit, und ausserdem noch manche eigenthümhche, sonst gar nicht erreichbare Wirkungen erzielt werden können. So wird hier namentlich das regelrechte An- und Abschwellen der *) Andere Autoren bedienen sich wieder anderer Ausdrücke, wie der Text lehren wird. Dß- PR-