Die Geistesstörungen der Schwangeren, Wöchnerinnen und Säugenden / monographisch bearbeitet von Dr. Ripping.

  • Ripping, Ludwig Hugo, 1837-
Date:
1877
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Credit: Die Geistesstörungen der Schwangeren, Wöchnerinnen und Säugenden / monographisch bearbeitet von Dr. Ripping. Source: Wellcome Collection.

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    Siebenter Fall: Zwölftgebärende, 38 Jahre alt. Schwan- gerschaft, Entbmdung und Wochenbett normal. 5 Wochen nach der Entbindung Manie mit folgender Melancholie. Aufnahme 2 Wochen nach Beginn der Geistesstörung. Auf- nahmegewicht bei einer Grösse von 154 Centim. 46 Kilo. Genesen entlassen nach 7 Monaten. Entlassungsgewicht 69 Kilo — Diflferenz 23 Kilo. Achter Fall: Erstgebärende, ausserehelich geschwängert, 22 Jahre alt. Schwangerschaft, Entbindung und Wochen- bett normal. 11 Tage nach der Entbindung Beginn von Manie. Aufnahme 3 Wochen nach Ausbruch der Geistes- störung, 5 Wochen nach der Entbindung. Aufnahmegewicht bei'einer Grösse von 162 Centim. nur 51 Kilo. Obwohl keine eruirbaren Organerkrankungen vorhanden waren und Nahrung reichlich genommen wurde, blieb Patientin doch mehrere Monate lang auf demselben Gewichte stehen; dann erst, nach 4 Monaten, fing das Körpergewicht an zu steigen, trotz anhaltender maniakalischer und namentlich motori- scher Erregung, und zwar stieg das Gewicht in einem Mo- nate um 6 Kilo. Nachdem das Gewicht noch gleichmässig weiter gestiegen war, trat dann auch eine Abnahme der maniakalisehen Erregung ein; hierauf hielten Gewichtszu- nahme und Genesung gleichen Schritt, und als Patientin nach 11 monatlichem Aufenthalte genesen entlassen wurde, wog sie 80 Kilo — Gewichtsdifferenz zwischen Eintritt und Austritt also 29 Kilo. Diese Beispiele mit ihren grossen Differenzen zwischen dem normalen Gewichte im gesunden Zustande und dem abnormen Gewichte zur Zeit oder kurz nach der Entbindung und Erkrankung werden genügen, um zu zeigen, dass der abnorme Ernährungszustand zur Zeit und kurz nach der Entbindung die Basis für das Entstehen der Geistesstörung