Die Geistesstörungen der Schwangeren, Wöchnerinnen und Säugenden / monographisch bearbeitet von Dr. Ripping.

  • Ripping, Ludwig Hugo, 1837-
Date:
1877
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Credit: Die Geistesstörungen der Schwangeren, Wöchnerinnen und Säugenden / monographisch bearbeitet von Dr. Ripping. Source: Wellcome Collection.

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    werden kann. Der Grund hiervon liegt vorzüglich in der bei Wöchnerinnen so ausgezeichnet ausgebildeten Prädispo- sition zu Krankheiten des höheren Nervensystems. Der nächste Grund dieser pathologisch gesteigerten Sensibilität bei Schwangeren, Kreissenden und Wöchnerinnen liegt un- streitig in der erhöhten Vitalität des Genitalsystems imd seiner specifischen Einwirkung auf das allgemeine Sensorium^ Diese Prädisposition zu Krankheiten des höheren Nerven- systems hört aber mit der Entbindung nicht auf, sondern sie wird sogar durch diesen neuen Akt bedeutend gesteigert; denn der Consensus der Genitalien mit dem Gehirne ist zu gross und für den gesammten animalischen Organismus zu wichtig, als dass nicht die geringste pathologische AfFection des einen auch einen dieser entsprechenden AfFect in dem anderen Theile zur Folge haben sollte. Burns: Die in diesem Capitel — Puerperal-Manie und Phrenitis — bezeichneten Krankheiten können folgender- massen unterschieden werden: 1. das Uebel, welches die ausgezeichnetste Form der Puerperalmanie ist. Die Geistesverirrung ist das her- vorstechendste Symptom und das körperliche Leiden ist dem Grade nach secundär; 2. der Geist leidet viel weniger als der Körper. Es findet wenigstens Blutandrang nach dem Kopfe statt; 3. der Hauptsitz der Krankheit ist im Rückenmark oder in dessen Gefässen; 4. das Gehirn oder seine Häute sind hervorstechend ent- zündet ; 5. der Seelenzustand steht mit einem Leiden des Uterus, besonders mit einer Entzündung der Venen, in Ver- bindung. Gooch: Einige Frauen fallen nach der Entbindung in einen Zustand psychischer Störung, den man den Wahnsinn,