Grundzüge einer Biologie der menschlichen Plazenta : mit besonderer Berücksichtigung der Fragen der fötalen Ernährung / von J. Hofbauer.

Date:
1905
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Credit: Grundzüge einer Biologie der menschlichen Plazenta : mit besonderer Berücksichtigung der Fragen der fötalen Ernährung / von J. Hofbauer. Source: Wellcome Collection.

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    tierischen Fruchtblasen. Es sind insbesondere die verdienstvollen Ai- beiten von Bonnet und Strahl, die auch hier m erster Lime ei- wähnt werden müssen. Bonnet (1. c.), welcher das von seiten des mütterlichen Organismus dem sich entwickelnden Kenn dargebotene, in morphologischer und chemischer Hinsicht äußerst mannigfaltige Nährmaterial unter dem Sammelnamen »Embryotroplre« subsumiert, fand zunächst für die Plazentation der Wiederkäuer Fett regelmäßig nn Epithel des Chorions und stellte weiterhin als wichtige Tatsache fest, daß dieses Fett vom Epithel der Uterusschläuche stamme. Strahl (p e.) berichtet über die Placenta zonaria der Hündin: »Das Epithel, welches die Drüsenräume auskleidet, ist sehr hoch und. zylindrisch und zeigt in den Zellkörpern eine sehr auffällige Fettentwicklung. An Osmiumpräparaten erscheinen die Zellen durchsetzt mit kleinen, viel- fach ganz regelmäßig in Reihen gestellten, geschwärzten Fettkügelchen; und wenn man das Fett extrahiert, so bildet der zurückbleibende Protoplasmakörper ein sehr gleichmäßiges Netzwerk. In der Lichtung der Drüse liegt an Schnittpräparaten geronnenes Sekret als feinkör- nige amorphe Masse, in der man ebenfalls Fett nachweisen kann. Wenn man weiß, daß post partum ein Teil der Epithelzellen sich seines Fettes entledigt und in fettfreie Form sich umwandelt, so muß man wohl annehmen, daß es sich bei der Fettbildung hier um eine Sekretions- und nicht etwa um Degenerationserscheinung handelt. Zudem sieht man im Epithel der frei in die Drüsenräume hmein- ragenden stempelfürmigen Spitzen der primären Zotten, das aus hohen, prismatischen Zellen besteht, nicht selten grobe Körner und Fett; es ist das Nährmaterial, das von den Zotten aufgenommen ist.* Eingehend befassen sich fernerhin mit der Frage der Fettaufnahme eine Reihe von sorgfältigen Studien Kol sters über die Plazentar- entwicklung von Indeziduaten und Rodentia. Dieser Autor findet regel- mäßig Fett gleichfalls in den Chorionepithelien, dasselbe aber meist innerhalb der Zotten in viel größeren Kügelchen und viel reichlicher vorhanden als in den Epithelien der zottenlosen Teile des Choi’ions, und äußert sich betreffs der Dignität dieser Fettbefunde in folgenden Sätzen: »Als Zeichen einer fettigen Degeneration dieser fötalen Teile kann das Voi’kommen des Fettes hier nicht betrachtet werden. Dazu gelingt der Nachweis desselben viel zu regelmäßig. Es wäre ja voll- ständig unbegreiflich, wie mit dem schnellen Wachstum des Keims, welcher nebenbei noch erst mit dem Auftreten dieser Bestandteile eigentlich beginnt und sicher aller Nährstoffe bedarf, welche er vor- findet und aufnehmen kann, ein kontinuierliches Degenerieren des