Grundzüge einer Biologie der menschlichen Plazenta : mit besonderer Berücksichtigung der Fragen der fötalen Ernährung / von J. Hofbauer.

Date:
1905
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Credit: Grundzüge einer Biologie der menschlichen Plazenta : mit besonderer Berücksichtigung der Fragen der fötalen Ernährung / von J. Hofbauer. Source: Wellcome Collection.

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    der Erythrocyten« entwickeln, so vor allem außer der Leber verschiedene Bindegewebslager an der Zwerchfellskuppe, unter dem Endokard der Vorhöfe, in der Region der Urniere etc.; damit ist auch die Vorstellung von den hämatopoetischen Organen in der Fötalperiode eine wesentlich andere geworden, die Frage aber nach der Verarbeitung des Hämo- globins zum Aufbau der roten Blutkörperchen in den Details noch immer unklar geblieben. Als Stammform nimmt man eine farblose, lymphoide Zelle an, die weiterhin durch Hämoglobinaufnahme und Umformung zum roten Blutkörperchen wird. Bildet sich beim Hühn- chen das Hämatogen des Dotters zum Hämoglobin um, so führt auch beim Säuger das Hämoglobin der Erythrocyten seine Genese zurück auf ursprünglich lockere Verbindungen. Außer dem Eisen, welches sofort der Hämoglobinbildung dient, beziehungsweise auch sonst als »Organeisen« zum Aufbau der Gewebe herangezogen wird, begegnen wir im fötalen Organismus demselben auch in Gestalt des »Reserve- oder Vorrateisens« (Quincke). So be- sitzt auch im erwachsenen Organismus die Leber ein gewisses Depot von organischen Eisenverbindungen, ebenso die Milz und das Knochen- mark; dieselben werden als Reservematerial für die unausgesetzt tätige Hämoglobinbildung angesehen (Kunkel). Im fötalen Organismus be- gegnen wir nun einer derartigen zeitweiligen Deponierung und Spei- cherung in weit höherem Maße. Es waren zunächst die Untersuchungen von Bunge, welche diese Tatsachen beleuchteten; nach diesem Autor ist die Menge des durch quantitative Methoden in der fötalen Leber nachweisbaren Eisens bei weitem erheblicher als beim Erwachsenen. Bunge deutete auch diese Erscheinung im teleologischen Sinne und nahm den großen Eisenvorrat, welchen der Neugeborene mit zur Welt bringt, als kompensierend für die minimalen Eisenmengen an, welche die Milch, die ausschließliche Säuglingsnahrung, enthält. Eingehend beschäftigten sich mit dieser Frage Fr. Krüger und M. Sehmey. Nach Krüger läßt sich eine gewisse Wellenbewegung hinsichtlich des Eisengehaltes der Leberzellen während der Schwangerschaft konsta- tieren, »die fötalen Leberzellen bringen einen Reichtum an Eisen mit auf die Welt, um ihn dann innerhalb einer gewissen Zeit zu einem noch näher zu untersuchenden Zwecke anderweitig abzugeben«; nach Sehmey ist der Eisengehalt der fötalen Leber sieben- bis zehnmal so groß als der erwachsener Tiere, »der Säugling bekommt bei der Ge- burt einen großen Eisenvorrat für das Wachstum seiner Gewebe mit«. Gehen wir nun zu den Quellen für die Eisenaufnahme über, so dient uns zunächst zur Orientierung, daß wir im mikroskopischen 4*