Anleitung zur Untersuchung von Wasser, welches zu Gewerblichen und Haeuslichen Zwecken oder als Trinkwasser benutzt werden Soll / von Wilhelm Kubel.

  • Tiemann Ferd. (Ferdinand), 1848-1899.
Date:
1874
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Credit: Anleitung zur Untersuchung von Wasser, welches zu Gewerblichen und Haeuslichen Zwecken oder als Trinkwasser benutzt werden Soll / von Wilhelm Kubel. Source: Wellcome Collection.

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    Prüfung auf Pliosphorsäure etc. Schlags. Die so erhaltene Lösung wird mit Rhodankalium oder o-elbem Blutlaugensalz versetzt; eine rothe Färbung im ersten halle und eine blaue Fällung im zweiten zeigen Eisen an. _ _ Die rothe Färbung rührt von gebildetem Ferrirhodanid her, der blaue Niederschlag ist Berliner Blau. Dieser Weg führt dann nicht zum Ziele, wenn, wie dies aus- nahmsweise bei einigen, mit Grubenwassern in Verbindung stehen- den Bächen der Fall ist, das Wasser sauer reagirt. Derartige Was- ser enthalten das Eisen als Ferrosulfat (Eisenvitriol), zuweilen in be- deutender Menge. Sie setzen meist einen rothen Schlamm ab und haben einen deutlichen Eisengeschmack. Man versetzt hierbei zum chemischen Nachweis des Eisens das etwa zur Hälfte eingedampfte Wasser direct mit Salzsäure, einigen Körnchen Kaliumchlorat (chlörs. Kalium) und gelbem Blutlaugensalz. Ein blauer Niederschlag ist wie oben der Beweis von vorhandenem Eisen. Ein Gehalt des Wassers an Eisen macht zuweilen die Verwen- den0' desselben zu Zwecken der Färberei unmöglich. Ö Phosphorsäure. Der Niederschlag, welcher beim Kochen des Wassers entsteht, enthält auch die etwa vorhandenen Phosphor- säureverbindungen. Zur Auffindung der Phosphorsäure wird die Lösung des Nie- derschlags in Salzsäure zur Trockne verdampft und der Rückstand kurze Zeit wenig über 100® C. erhitzt. Es lässt sich dies mit Hülfe ein ei Spirituslampe oder eines Bunseu’schen Gasbrenners, welche man unter den betreffenden Schälchen hin und her bewegt, leicht bewerk- stelligen. Der Rückstand wird mit Salzsäure und Wasser be- handelt, die Lösung filtrirt und das Filtrat in eine schwach erwärmte, klare Lösung von Ammoniummolybdat in Salpetersäure eingetragen. Eine gelbe Färbung oder ein nach einigen Minuten entstehender gelber Niederschlag zeigen Phosphorsäure an. Der Niederschlag ist Ammoniumphosphomolybdat (phosphor- molybdänsaures Ammoniak). Phosphorsäureverbindungen finden sich zuweilen in grösserer Menge in aus moorigen Wiesen herstammendem Wasser. Organische Substanzen. Zur Erkennung der organischen Substanzen dampft man etwa 200 CC. Wasser, am besten auf einem Wasserbade in einer Platinschale zur Trockne. Färbt sich der Rückstand bei gelindem Glühen bräunlich bis schwarz, so sind or- ganische Substanzen, im letzteren Falle sogar grössere Mengen zugegen. Sind diese stickstoffhaltig, so tritt zugleich der Geruch nach verbrennenden Haaren auf.