Ueber Hämophilia : Vortrag gehalten am 23. November 1894 im württemb. ärzt. Bezirksverein VIII (Ravensburg) / von H. Fischer.

  • Fischer, H.
Date:
[1895]
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Credit: Ueber Hämophilia : Vortrag gehalten am 23. November 1894 im württemb. ärzt. Bezirksverein VIII (Ravensburg) / von H. Fischer. Source: Wellcome Collection.

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    primam ein, bald kommt es zu Eiterung nach Abschieb- ung des Gerinnsels. Im einen Fall kann die Blutung mit Beginn der Eiterung aufhören, im anderen kommt es bei jedem Verbandwechsel zu Neublutung. Dass Schorfe und scheinbare Narben noch nach Tagen erst beginnen durch Blutung gefährlich zu werden, hat uns Vieli berichtet. Selten kommt es zu Brand der Wund- ränder. Die Behandlung der Blutungen, und die Prognose ergiebt sich aus Obigem von selbst. Blutungen unter die Haut behandelt man durch Ruhe des betroffenen Glieds, zweckmässige Lagerung, eventuell zweckmässigen Ver- band. Bei zweifelhafter Diagnose über die Art des Inhalts einer Höhle soll man bei einem Bluter nicht an Probepunciion oder gar Incision denken. Bei offener Blutung giebt es wohl kein Mittel, Compression, Tam- ponade, Aetzung, Glüheisen, kein Adstringens oder Styp- ticum, das nicht mit verhältnismässig geringem Erfolge schon verwendet worden wäre. Ergotin lässt sich am ehesten bei Spontanblutungen anwenden. Das Schwert behalte man ja in der Scheide; es könnte einem ein Gruseln ankommen, wenn in der Literatur der Rat ge- . geben wird, Blutstillung durch Vergrösserung einer Wunde, Ableitung der Blutung nach einem anderen Körperteile oder Aderlass zu bezwecken. Im schlimm- sten Falle kommt das Messer zum Zweck einer Unter- bindung in Frage. Im alleräussersten Grad der Blut- leere würde Kochsalzinfusion möglicherweise von Wert sein. Meist steht die Blutung, wenn der Mensch das äusserste Maass von Blutarmut erreicht hat, durch Herzschwäche von selbst. Von inneren Mitteln wird in Bluterfamilien gegen die Blutung selbst Glauber- und Bittersalz verwendet. Bezüglich der Blutgerinnung kann diesen Stoffen eine Wirkung nicht zugeschrieben werden, da sie experi- mentell als die Blutgerinnung hindernde Salze bekannt