Ueber die Chlorose und die damit zusammenhängenden Anomalien im Gefässapparate : insbesondere über Endocarditis puerperalis / von Rudolf Virchow.

Date:
1872
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Credit: Ueber die Chlorose und die damit zusammenhängenden Anomalien im Gefässapparate : insbesondere über Endocarditis puerperalis / von Rudolf Virchow. Source: Wellcome Collection.

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    Endocarditis, einen von Hypertrophie des Herzens, einen von Haemophilie, einen von traumatischer Myocarditis, also kaum einen einzigen Fall ohne Coinbination. Unter 5 Frauen im Jahre 1868, die niclit sch\\^anger waren, fand sich dreimal Endo- carditis, einmal Hypertrophie mit Dilatation und einmal Ileo- typhus; nur bei einer bestand eine auffällige MangelhafLigkeit am Generationsapparat. Schon seit langer Zeit vertheidige ich den Satz, dass die Oertlichkeit der entzündlichen Processe am Herzen durch mecha- nische Ursachen bestimmt wird^). Insbesondere ist die grössere Frequenz der Klappenerkrankungen, sowie das Vorherrschen der Erkrankung an gewissen Theilen der Klappen abhängig von den Reibungs- und Zerrungsverhältnissen, welchen sie unterworfen sind. Die grössere Muskelstärke des linken Ventrikels bestimmt auch die grössere Häufigkeit der Endocarditis auf der linken Seite des Herzens, sowie an der Mitralis. Jedes Hinderniss, welches sich der Entleerung des Blutes aus dem linken Herzen entgegenstellt, setzt auch die Mitralis-Ränder stärkerer Spannung und Reibung beim Klappenschlusse aus. Allgemeine Enge der Aorta wird nicht bloss die Mitralis in Gefahr bringen, sondern auch darüber hinaus die Lungen und rückwärts selbst den Venen- apparat. Nicht mit Unrecht hat schon Morgagni das Vorkom- men ungewöhnlich weiter Venen auf Enge der Arterien bezogen, und was die Lungen anbetrifft, so will ich besonders hervor- heben, dass ich chronische Hyperämie mit rostfarbenem Aus- wurfe und später an der Leiche wahre braune Induration der Lungen bei chlorotischen Frauenzimmern ohne Klappenfehler ge- sehen habe. Ich betone diese Verhältnisse deshalb, weil es mir scheint, dass auch für die Betrachtung einer gewissen Reihe von Vor- gängen, welche in enger Beziehung mit gynäkologischen Dingen stehen, ein gewisses Licht auf die Praedisposition geworfen wird, und ich halte es um so mehr für nothwendig dies hervorzuheben, als zu meinem Erstaunen die Kenntniss der mit dem Wochen- bett zusammenfallenden endocarditischen Processe nicht so weit gefördert ist, wie sie nach meiner Erfahrung hätte gefördert sein können. So wird in der voV Kurzem erschienenen, übrigens sehr