Parasitologische Untersuchungen bezüglich auf die pflanzlichen Organismen bei Masern, Hungertyphus, Darmtyphus, Blattern, Kuhpocken, Schafpocken, Cholera nostras, etc. / von Ernst Hallier.

Date:: 1868

Credit: Parasitologische Untersuchungen bezüglich auf die pflanzlichen Organismen bei Masern, Hungertyphus, Darmtyphus, Blattern, Kuhpocken, Schafpocken, Cholera nostras, etc. / von Ernst Hallier. Source: Wellcome Collection.

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$11 welche wie bei Ustilago carbo Tul. durch Zweitheihing von leieiförmigcn Zellen gebildet werden, Tilletia-^V^xen, welche aller Wahrscheinlichkeit nach zu Tilletia lolii Tul. gehören. Dritte C u 11 u r. Auf Kleister, Avelcher mit einer Lösung von wein- steinsaurem Ammoniak bereitet war, wurde ein Köhrchen mit Schaf- pockenserum ausgeblasen und im Culturapparat bei gewöhnlicher Zim- mertemperatur am 12. October 1867 angesetzt. Schon in den ersten Tagen nach der Aussaat vermehrte sich der zur Ruhe gelangte Micrococacs ausserordentlich , eine bräunliche Schicht auf dem Kleister bildend. Am Rande der Cultur bildeten sich Sporoiden, welche Sporiclesmimn-VfLm\ze\\ erzeugten, genau so wie in der Eiweiss- Cultur. Im Innern des Kleisters entstanden einzelne Keimlinge der Spo- roiden mit Tilletia-Yrvic\\ten, in weit geringerer Anzahl jedoch wie in der Eiweiss-Cultur. Diese keimten und brachten einen nicht genau bestimm- baren Thecasporen-Pilz liervor, der an Rhizopus nigncans Ehrenb. in un- vollkommener Fruchtbildung erinnerte. Dass dieser unvollkommen ent- wickelte Pilz wirklich kein anderer ist, als ein nicht zur vollen Entwicke- luiig gelangender Rhizopus, beweisen die folgenden Culturen. Der Pilz entsteht, wie gesagt, aus den Keimlingen der Tilletia-Si^oven, die in dieser Cultur oft nur mit sehr scliwachem Epispor bekleidet waren, oft, ganz ähnlich wie bei Mucor racemosus Fres., das Ansehen eines Oidium liatten (vgl. Figg. 27. 32), indem die Sporen oder richtiger Macroconi- dien in blassen Ketten auftraten. Während aber die Macroconidien von Mucor racemosus Fres. anfangs länglich abgerundet viereckig, zuletzt kugelrund sind, waren sie in der genannten Cultur wie bei Uhizopus an- fangs breit und stumpf lanzettlich (Fig. 32), zuletzt ebenfalls kugelrund. Am Rande des Culturgefässes entstand aus Sporoiden ausser dem Cladosporncm noch PenicilUum crustacmm Fr. in gewöhnlicher Form. Es ist sehr wahrscheinlich , dass einzelne der in dem Serum enthaltenen MicrocoGcus-li^Qxi dem PenicilUum angehören und da ich gezeigt habe, dass bisweilen im Blut auch des gesunden Menschen und Thieres ebenso wie in der Milch und im Colostrum einzelne dem PenicilUum augehörige Micrococctis-Zellen vorkommen, so kann dasselbe Vorkommen in der Schafpocke nichts Auffälliges haben. Mit dem Krankheitsverlauf haben diese nur ganz beiläufig und vereinzelt auftretenden Micrococcm-Zellen von PenicilUum wohl nichts gemein, i) Nachdem die Cultur mehre Wochen lang fortgesetzt worden, tra- 1) Uebrigens liegt auf der Hand, dass beim Ausblasen der Impfröhrchen Ificro- coccus aus der Mundhöhle, welcher fast immer ausschliesslich vom Penicillmm her- stammt, in die Cultur geräth. Bei den letzten Culturen mit Menschenblatternlymphe zertrümmerte ich die Impfröhrchen bei der Aussaat und hatte die Freude, hier -ar kein PenJct'Wixw auftreten zu sehen. '$