Lehrbuch der Haut- und Geschlechtskrankheiten : für Ärzte und Studirende / von A. Wolff.

Date:
1893
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Credit: Lehrbuch der Haut- und Geschlechtskrankheiten : für Ärzte und Studirende / von A. Wolff. Source: Wellcome Collection.

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    Flüssige, nicht flüchtige Substanzen werden von der i^^tacten Haut nicht Ligenommen; Fleischer leugnet »^^iSe sogar für flüchtige Stoffe, und nach ihna wird nur die Salicylsaure resorbirt, weil sie die Kittsubstanz der Hornzellen losen soü^ Ein Patient, der bei mir eine Menge ^^'l^^V.^^'V per Bad genomme'n hatte, zeigte nie eine Spur von Quecks^^^^^^ im Ur n. Röhrig gelang es jedoch auch dann eme Resorption zu erzielen, wenn er Flüssigkeiten durch Zerstäubung überführte. Nachuntersuchungen, die ich in der Klinik anstellen hess (Happel , unter Anwendung aller Cautelen, die eine Aufnahme durch die Luf- wele und Schleimhäute hätten gestatten können, ha te ich stets posi- twL Erfolg! wenn die Zerstäubung längere Zeit fortgesetzt wurde^ Durch Verwendung des constanten Stromes gelingt es ebenfalls Flüssigkeiten und nicht flüchtige, darin enthaltene Substanzen zur Re- ^°nVaSz«:^tt Chloroform auf diese Weise durch ?at \Sn CiL laut zi bringen seien (Kahn); Alkaloide dagegen Strychnin, Atropin, Morphin, Cocain, werden leicht m wässeriger Losung resorbirt; es wird bei mir geläufig diese Methode angewandt, um locale Anästhesie zu bewirken. Sonderbarerweise gelmgt das Verfahren an einigen Körperstellen nicht, besonders an denjenigen Stellen die keine Haarfollikel und Talgdrüsen tragen, sowie an der Hohlhand, an der Pulpa der Finger, so dass den Schweissdrüsen nicht der germgste Antheil bei dieser Art der Resorption zufäHt. ,1^-1 Ehr mann und Gärtner haben bei Anwendung elektrischer Bäder das Eindringen des Quecksilbers in den Organismus praktisch verwerthet, und es steht jedenfalls in der Dermatotherapie dieser Me- thode eine weite Zukunft bevor, da die Verabreichung gewöhnhcher nicht elektrischer Bäder, wenn das darin gelöste Medicament zur Wu- kung gelangen soll, als absolut zwecklos zu bezeichnen ist. Ganz verschieden verhält sich die Haut bei Application von Salben und in Fett gelösten Medicamenten. Theer, Jod, Quecksilber werden resorbirt, und die Aufnahme wird in diesen Fällen durch mechanisches Reiben, welches die Salben in die Hautporen drängt, bedeutend erhöht. In diesen Fällen bleibt aber die Hornschicht auch undurchdringhch, und nur vermittelst der Drüsen, specieU der Talgdrüsen wird die Aufnahme gestattet. FäUt die Hornschicht ab durch Maceration, Verletzungen, be- schwürsbildung, so können die Medicamente ohne weiteres aufgenommen werden und es ist desshalb anzunehmen, dass dem Horngebilde speciell die schützende Eigenschaft der Hautdecke zukomme. Auch für Grase ist die intacte Haut unzweifelhaft passirbar; die Meinungen darüber sind imgetheilt.