Volume 2

Handbuch der gesamten Augenheilkunde / herausgegeben von Prof. Arlt [and others] ; redigiert von Alfred Graefe and Theod. Saemisch.

Date:: 1874-1880

Credit: Handbuch der gesamten Augenheilkunde / herausgegeben von Prof. Arlt [and others] ; redigiert von Alfred Graefe and Theod. Saemisch. Source: Wellcome Collection.

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$Einstülpung des ersteren mit eingestülpt werden muss. Auf dieses Verhalten, dass- f die ganze Augenblase zugleich mit ihrem Stiele von den Kopfplatten umschlossen C ist, hat neuestens besonders Liebeukühn (18) aufmerksam gemacht und diese v Thatsache Kessler (21) gegenüber aufrecht erhalten. Ob es sich dabei um einen ij durchgreifenden Unterschied zwischen Vogel und Säugethier handelt, oder ob, v wie jener Forscher andeutet, die Zwischenlage der Cutis nur so dQnn .sei, dass sie auf dem Querschnitt übersehen wird, muss zur Zeit noch dahingestellt bleiben. / Beim Bindsfötus ist übrigens die zwischen der vorderen Wand der Augenblase und , dem Hornblatt sich einschiebende Schicht der Kopfplatten von nicht unbeträcht- ,j lieber Dicke. Spätere Entwicklungszustände sind für diese Verhältnisse nicht j, mehr verwendbar, da nach Abschnürung der Linse die Kopfplatten vor derselben v zusammenwachsen; doch lehren Präparate von jenen herrührend immerhin, dass- der Zusammenhang des hinter der Linse liegenden gefässhaltigen Gewebes- , mit den Kopfplatten nicht auf die Gegend der Augenspalte beschränkt ist. Wie |! auch die Durchschnitte gelegt sein mögen, sofern sie nur senkrechte sind, finden sich darin eine zwischen dem vorderen Fand der secundären Augenblase und! dem Linsenrand durchtretende membranöse Verbindung zwischen den vor dei | Linse vorbeiziehenden noch wenig differenzirten Augenhüllen und dem Glas- körper, auch erscheint dieser auf solchen Durchschnitten meistens noch wie ^ eine gefaltete, gefässhaltige Membran, aus welcher, wie wir sehen werden, nichi^ nur er, sondern auch die gefässtragende Linsenkapsel hervorgeht. Die An--| nähme einer Miteinstülpung der Cutisanlage mit dem Hornblatt schliesst natürlicl i nicht aus, dass durch die fötale Augenspalte gefässhaltige Theile in grösserei' Mächtigkeit in das Augeninnere treten, und für die Vögel, bei welchen, wie schon Remak angab und Kessler neuerdings bestätigte, die Kopfplatten auf der freien \ Oberfläche der Augenblase unterbrochen sind, so dass diese direct an das Horn-!- i; blatt stösst, muss vor der Hand ein anderes Verhalten wenigstens noch al; 5 zweifelhaft gelten. Es darf hier übrigens gewiss nicht von einer Thierklasse am s die andere geschlossen werden, da gerade die Ent- 1 Wicklung der ocularen Gefässsysteme wesentlich« i Unterschiede ergibt, so z. B. in Betreff der Pupillar \ membran und der Gefässe des Sehnerven. ij Bevor wir die weiteren Schicksale der fötale»! j Augenblase verfolgen, müssen wir auf die erste An s, läge des letzteren, dessen histologische Entwicklun ; ] übrigens in einem späteren Paragraphen genaue ^ verfolgt werden soll, einen Blick werfen. v ft §7. Anlage des Sehnerven. Ueber din Uranlage des Sehnerven lauten die Angaben alle Beobachter so ziemlich übereinstimmend : wir habe 1 ^ sie schon oben in der anfangs ganz kurzen Verbin. „ dung zwischen primärer Augenblase und vordere n Hirnzelle vorgefunden. Diese Verbindung ist lanp- Zeit hindurch hohl, ihre Wandungen denen jene sowohl als dieser analog gebaut. Da , wie wir gt ^ sehen haben, das hintere Blatt der Augenl)lase sie Fig. 5. Auge des Hülincliens vom zweiten Tage. Schemat. Längsschnitt nach Lieberkühn. p primäre Augen- blase, s secundäre Augenblase (mit Glaskörperanlage), a äusseres, t in- neres Blatt der primären Augenblase. ; Linse, h Hornblatt, sp Augenspalte. Z. Präp. No. 3.$