Die Blutung als Primärsympton bei den Schusswunden der Extremitäten.

  • Praetorius, Heinrich, 1875-
Date:
1897
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Credit: Die Blutung als Primärsympton bei den Schusswunden der Extremitäten. Source: Wellcome Collection.

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    1. Blutungen bestimmen. Darum habe icli alle anderen Fälle aus früheren Kriegen unberücksichtigt gelassen. Die Sclmss- verletzungen gerade der Extremitäten liabe ich gewählt, weil, wie feststeht, sie ganz besonders uml am häufigsten zur Beob- achtung und Behandlung kommen, während bei den Wunden der grossen Körperhöhlen die hohe Zahl der augenblicklicb Verbluteten uns einen sicheren Schluss nicht erlaubt; ferner auch, weil das verletzte Grefäss an den Extremitäten leiclitei; zu diagnostizieren ist; und endlich, weil wegen ihrer Pluralität — sie machen über zwei Drittel der überhaupt zur Behandlung- kommenden Verwundungen aus — sie für den Kriegs Chirurgen diagnostisch und therapeutisch die allerwichtigsten sind. Von obigen 498 Fällen waren bereits zusammengestellt im Sanitätsbericht 153 sichere G-efässschussverletzungen, 345 weitere habe ich aus dem Speziellen Teil ausgezogen, luid zwar sind davon 126 sichere und 219 wahrscheinliclie Gefäss- verletzungen. Da ich mich auf die Laesionen der x4.rterien als wichtigsten Punkt hier beschränken muss, so fallen fort, weil Venenverletzungen No. 52, 79, 257, 258 und 268, wo- gegen ich No. 271 nicht aus der Kasuistik gestrichen habe, da bei einer Zerschmetterung des linken Femur primäre venöse Blutung zwar angegeben, aber die Vene nicht ge- nannt ist, und da ferner bei einer so schweren Verletzung un<l der oft sehr schwierigen Differentialdiagnose zwischen arterieller und venöser Blutung bei Schusswunden jedenfalls die Laesion einer grösseren Arterie als wahrscheinlich anzunehmen ist. Es fallen also fort 5 Fälle mit einmaliger 1. Blutung, und es bleiben daher 493, davon 152 + 122, mithin 274 sichere und 219 wahrscheinliche Grefässverletzungen. Die Umstände nun, welche eine Primär-Blutung verhindern können, wie Retraction und Contraction der Arterienenden, die Dicke der Weichteile und namentlich die Bildung des extra- und intra- vasculären Thrombus sind von so vielen Autoren näher be- schrieben und dargestellt worden, dass ich sie als allgemein bekannt, hier nicht zu wiederholen brauche, und nur in einzelnen Fällen den einen oder andern hervorheben werde. Einige allgemeine Gesichtspunkte müssen jedoch vorher noch näher beleuchtet werden. Der Satz: „Schusswunden bluten selten primär enthält zwei ganz verschiedene Behauptungen,