Die Blutung als Primärsympton bei den Schusswunden der Extremitäten.

  • Praetorius, Heinrich, 1875-
Date:
1897
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Credit: Die Blutung als Primärsympton bei den Schusswunden der Extremitäten. Source: Wellcome Collection.

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    haben. So berichtet Burckhardt, dass er überrascht war von der Heftigkeit primärer Bhitungen. Von der Häufigkeit der letzteren sich zu überzeugen, hat er genugsam Gelegen- heit gehabt, und viele Soldaten gesehen, die im höchsten Gi-ade anämisch auf dem Verbandplatze ankamen. Es ist meiner Ansicht nacli hierbei wohl zu beachten, dass die 1. Blu- tung dieser Verwundeten oflenbar sclion s])ontan zum Stehen gekommen war. In Übereinstimmung mit Burckhardt be- richtet Fischer nacli seinen Erfahrungen vor Metz, dass alle Verwundeten, die sich aufmerksam beobachtet hatten, von mehr oder weniger starken 1. Blutungen berichteten. Wenn nun auch die Angaben der Verwundeten, worauf wir schon oben hingewiesen, oft mit A^orsicht aufzunehmen sind, so ist doch als Thatsache festzusellen, dass eine grosse Zahl der Verwundeten sicher primäi- geblutet hat. Auch Socin glaubt, dass die 1. Blutungen häufiger sind, als man gewöhn- lich annimmt. In seineu Protokollen sind primäre Haemor- rhagien bei vielen Wunden erwähnt. Auch er führt ferner die Aussagen der Verletzten für die 1. Blutung an, wozu noch kommt, dass viele auf dem Schlachtfeld den Verblutungstod stei'beu. Wenn Socin jedoch sagt, dass nur diejenigen Ver- letzungen grösserer Arterien in ärztliche Behandlung kommen, welche nicht primär bluten, so geht er sicher darin wohl zu weit. Allerdings ist bei seinen 18 Fällen von sekundärer Blutung nur einmal von primärer Haemorrhagie die Rede, das wäre also in 5,5 Prozent. Auch von anderen Ärzten auf den Verbandplätzen und in Feldlazarethen hat Socin im Ganzen wenig von 1. Blutung gehört. Wie Socin ist auch Beck nach seinen Erfahrungen im Kriege 1870 71 der An- sicht , dass die 1. Blutungen häufiger geworden sind als früher. Viel weiter geht jedoch noch Fischer, der die Frage der primären Haemorrhagie in seiner Kriegschirurgie sehr eingehend behandelt. Nachdem er die Ansichten ein- zelner Autoren erwähnt, so z. B. Gaehde , der bei 195 sekundären Blutungen nur 7 primäre, also 3,8 Prozent konstatieren konnte, und diejenige Billroth's, der in Frank- reich von einer 1. Blutung weder etwas gehört, noch eine solche selbst beobachtet haben will, giebt er seiner Meinung daliin Ausdruck, dass die Schusswunden ebenso oft und reich-