Die Blutung als Primärsympton bei den Schusswunden der Extremitäten.

  • Praetorius, Heinrich, 1875-
Date:
1897
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Credit: Die Blutung als Primärsympton bei den Schusswunden der Extremitäten. Source: Wellcome Collection.

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    stillstand der 1. Blntiing schon auf dem Schlacbtfeldc mchi in Betracht zieht. Nach den Znsammenstellungen aus offi- ziösen preussischen Verlustlisten befinden sich unter 562 Fällen von Schusswunden an der unteren Extremität 6 unmittelbare Tötungen, die zwar so ziemlich ohne Ausnahme einer Ver- blutung zuzuschreiben sind, bei denen jedocli nur eiinnal diese Todesursache ausdrücklich angegeben ist. Es wäre dies also Verblutungstod in 1,07 Prozent aller Fälle, eine Zahl, die über- raschend niedrig erscheint. Dagegen finden sich 7 Fälle von Ab- reissungen des Ober- resp. Unterschenkels, in denen keine 1. Blutung stattgefunden hat. Unter 12 Fällen von Arterien- Verletzungen an der unteren Extremität, die einen operativeii Eingriff nötig machten, bluteten 2 primär, 2 weder primär noch sekundär, und 8 sekundär. Dies wäre also 1. Blutung in 16,6 Prozent. Ebenso wie Heine hält Porter die primären Haemorrha- gien, besonders bei Gefässverletzungen der Extremitäten, für selten; er selbst hat vor Sebastopol nur einen tötlichen Fall von 1. Blutung gesehen bei einer Verletzung der Arteria axillaris. Auch er sieht den Grund für jene merkwürdige Thatsache des Nichtblutens in der Häufigkeit des Verblutungs- todes auf'dem Schlachtfelde, und beruft sich in diesem Punkt auf Mott, der gleiche Erfahrungen gemacht hat. Hamilton wiederum stimmt dem bei, dass als besondere Eigentümlich- keit der Schusswunden im Verhältnis zur Zahl und Schwere der Verletzungen profuse arterielle Blutung selten ist. Im Gregensatz hierzu bezeichnet v. Bergmann die An- nahm.e der Seltenheit primärer Haemorrhagie als irrig, indem er meint, dass es mit diesem alten Griauben, wenigstens bei den Verletzungen der Arteria subclavia und axillaris, nur iii wenigen Fällen seine Richtigkeit hat, vielmelu- an erster Stelle die profuse, stossweise, heftige und erschöpfende Blatung selbst die Schwere der Verletzung signalisiert. In mindestens zwei Drittel der von v. Bergmann tabellarisch zusammen- gestellten Fälle ist von einer bedeutenden primären Haemor- rhagie die Rede. Zu ähnlichen Ergebnissen gelangt Buengner in seiner Arbeit über die Schussverletzungen der Arteria subclavia, in- fraclavicularis und axillaris, auf die später bei der Behandlung