Vier Vorträge über Entwicklungsstörungen beim Kinde / von G. Anton.

  • Anton, G. (Gabriel), 1858-1933.
Date:
1908
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Credit: Vier Vorträge über Entwicklungsstörungen beim Kinde / von G. Anton. Source: Wellcome Collection.

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    reife anzustreben, habe ich zunächst an einer größeren Anzahl von Geisteskranken meiner Klinik (Zahl 3720) eine Scheidung nach Alterskategorien vorgenommen, welche hier beiliegt. In der Tabelle I ist zunächst auffällig die Regelmäßigkeit, mit welcher in den einzelnen Jahren die einzelnen Alterskategorien prozentualisch wiederkehren. Dies betrifft auch das Zeitalter von 15—20 Jahren. Dabei ist allerdings stets zu veranschlagen, daß der erste Beginn der Erkrankung der höheren Alterskategorien schon in früheren Lebensjahren eingesetzt haben kann. ln Tabelle II wurde der Versuch gemacht, bei 1020 Psychosen und Psychoneurosen in der Jugendzeit jene Erkrankungsform zu eruieren, mit welcher der Beginn sich manifestiert hat. Aus dieser Tabelle wurden ausgeschaltet alle schweren ana- tomischen Gehirnerkrankungen, darunter auch vier weibliche und drei männliche Erkrankungsfälle von jugendlicher Paralyse. Was die Pubertätszeit betrifft, so kamen mit Hysterie viel mehr weibliche als männliche Individuen zur Behandlung. Was die Epilepsie betrifft, so näherte sich die Zahl der männlichen und weiblichen Individuen. Die Neurasthenie und Hypochondrie überwog bei den männlichen Individuen. Die Chorea war am stärksten vertreten in der Zeit nach der zweiten Dentition. Die Katatonia blieb in dieser Krankenzahl streng reserviert auf die Lebensjahre nach dem 13. respektive 15. Lebensjahre. Auch die übrigen akuten Psychosen haben vorwiegend in dieser Zeitphase platzgegriffen. Was die akuten Psychosen betrifft im Verlaufe der Pubertät, so ist damit allerdings nur jenes Krankheitsbild bezeich- net, unter welchem die Geistesstörung sich einführte. Es ist ja wolij bekannt, daß viele derselben allgemach, das heißt im Ver- laufe mehrerer Jahre, mitunter auch nach einem Jahre, zur gei- stigen Dekadenz führen. Bis zu diesem geistigen Verfalle, welcher keineswegs bei allen Erkrankungen auftritt, können die Zustandsbilder wechseln, so daß man bei einem und demselben Individuum Manie, Amentia, Stupor zu verschiedenen Zeiten diagnostizieren kann. Der fatale