Vier Vorträge über Entwicklungsstörungen beim Kinde / von G. Anton.

  • Anton, G. (Gabriel), 1858-1933.
Date:
1908
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Credit: Vier Vorträge über Entwicklungsstörungen beim Kinde / von G. Anton. Source: Wellcome Collection.

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    des Längenwachstums und der Größenentwicklung des Rumpfes und der Extremitäten führt. Schon seit Jahrzehnten, seit A n d r a !, Lorrain und anderen ist es bekannt, daß verschiedene all- gemeine Erkrankungen in der Kindheit wohl im- stande sind, auch ohne Mitbeteiligung der Schilddrüse oder der anderen Drüsen die Entwicklung in hohem Maße zu retardieren. Gerade in letzter Zeit sind diese „von der Schilddrüse unab- hängigen Infantilismusformen“ des öfteren erörtert worden (Ferranini u. a.). Dieselben werden in einzelnen Typen noch später aufgezählt. Schließlich sei noch der interessanten Tatsache gedacht, daß die verschiedenen Formen und Ursachen der Entwicklungsstörung auch so tiefgreifende Abänderungen setzen können, daß durch die Krankheit der ganze Rasse ntypus eine Abänderung er- fahren kann. Es ist ja eine bekannte Tatsache, daß die Kretinen in Steiermark und Kärnten, in der Schweiz und Italien, in Savoyen und in den Pyrenäen alle wie Geschwister sich ähnlich sehen und gewissermaßen einen einzigen Volkstypus darstellen. Schon Langdon Down unterschied bei den Idioten einen mongo- lischen, äthiopischen und Indianertypus. Am häufigsten wurde von berufenen Autoren in neuerer Zeit der Mongolismus erörtert, (Ireland, Shuttleworth, Beach,Kassowitz,Metch- n i k 0 w, S a n c ti s u. a.). Nach Metchnikow zeigt eben das mongolische Auge die Persistenz eines Fötalzustandes. Nach Sanctis werden durch solche Entwicklungsstörungen gewisser- maßen die anthropologischen Charaktere der Mutter und des Vaters in krankhafter Übertriebenheit dargestellt. Ich kann aber aus- sagen, daß ich wiederholt gesunde Familien beobachten konnte, welche in Kretingegenden von Steiermark eingewandert sind, und bei denen die später folgenden Kinder den vollendeten landes- üblichen Kretintypus angenommen haben. Die Meinung von Sanctis kann aber bezl. anderer Entwicklungsstörungen zu- treffend sein. Die Anthropologen und Pathologen (Darwin, Topinard, Klebsu. a.) haben schon seit längerer Zeit er- örtert, daß solche krankhafte Entwicklungshemmungenbei Menschen