Ueber den primären Hornkrebs des Corpus uteri / von Nicolaus Fleischlen.

  • Fleischlen, Nicolaus.
Date:
[between 1890 and 1899?]
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Credit: Ueber den primären Hornkrebs des Corpus uteri / von Nicolaus Fleischlen. Source: Wellcome Collection.

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    ■und 4). Durch den oft ausgedehnten centralen Zerfall vieler Epithelzapfen erhält das Cancroid einen eigenthümlich papillären Charakter, wie wir an mikroskopischen Durchschnitten schön beobachten können. In ähnlicher Weise, wie dies Piering schon beschreibt, konnten wir deutliche Theilungs- vorgänge in den einzelnen Epithelzellen beobachten. Häufig sahen wir Zellen mit mehreren deutlich gefärbten Kernen. Die grössten Zellen mit grossem blossem Zellenleib fanden wir mehr gegen die Mitte der Epithel¬ zapfen zu, die Zellen am Rande der letzteren waren stets kleiner (siehe Fig. 4). Das interstitielle Gewebe ist, namentlich nach der Oberfläche zu, stark von Rundzellen und zahlreichen Capillaren durchsetzt, so dass es dort den Charakter des reinen Granulationsgewebes annimmt. Eine ähn¬ liche Anhäufung von Rundzellen finden wir an der meist scharfen Grenze zwischen Neubildung und der gesunden Uterusmuskulatur. In der Mitte der vorderen Wand reichen die Ausläufer der Neu¬ bildung bis nahe an das Peritoneum. Im ganzen Bereiche des Cancroids sind die ursprünglichen Uterusdrüsen fast vollkommen verschwunden; nur an einer Stelle an der oberen Grenze der Neubildung konnte ich neben soliden Epithelzapfen eine abgeschnürte cystische Drüse unter dem verhornten Plattenepithel, das die Oberfläche bedeckte, entdecken (Fig. 2 c). Mikroskopisch Hess sich feststellen, dass die Neubildung von der Gegend des inneren Muttermundes bis zur Mitte des Fundus sich erstreckte. Die hintere Wand glich vollkommen einer Abscessmembran; die oberste Schicht derselben bestand fast aus reinem Granulationsgewebe: zahllose Rundzellen, mit reichlichen Capillaren durchsetzt. Auf diesem Granulations¬ gewebe lagen dicke Eiterschichten. An mehreren Stellen gelang es uns, nachzuweisen, dass dieses Granulationsgewebe von einer verhornten Plattenepithelschicht bedeckt war. Yon letzterer aus erstreckten sich mehrfach solide Platten epithelzapfen in die Tiefe. Wir fanden ferner in der Nähe dieser Zapfen einige, allerdings nur spärliche, Uterus¬ drüsen. Es decken sich diese Bilder vollkommen mit denjenigen, welche in Fig. 2 illustrirt sind. Hier handelt es sich also zweifellos um die ersten Vorgänge der Epithel Wucherungen, welche auf der vorderen Wand die krebsigen Neubildungen hervorgerufen haben. In dem oberen Theile des Cervix, welcher, wie Fig. 1 zeigt, zur Pyometrabildung mit verwandt wurde, war vom Oberflächenepithel ab¬ solut nichts mehr nachzuweisen; hingegen zeigten beide Wände des Cervix deutlich eitrigen Belag auf granulirendem Gewebe. Der unter dem Punkte c, Fig. 1, gelegene Theil des Cervix war in grösserer Ausdehnung mit schönem, mehrschichtigem Plattenepithel ausgekleidet. Dasselbe reichte bis zur Yerschlussstelle der Pyometra heran. Was die Entwickelung des Cancroids anbetrifft, so kann es keinem