Das Carcinom der Gallenblase mit besonderer Berücksichtigung der Frühdiagnose : zusammenfassendes Referat auf Grund der Literatur der letzten 10 Jahre / von R. Laspeyres.

  • Laspeyres, R.
Date:
[1901]
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Credit: Das Carcinom der Gallenblase mit besonderer Berücksichtigung der Frühdiagnose : zusammenfassendes Referat auf Grund der Literatur der letzten 10 Jahre / von R. Laspeyres. Source: Wellcome Collection.

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    Von einer anderen Seite fasst in einer beachtenswerten Arbeit Siegert, die Frage an. Er fand, dass bei sekundärem Gallenblasenkrebs in 13 Fällen, I in denen sichere Angaben über Steine gemacht waren, letztere fast konstant fehlten. Tabelle 11 (nach Siegert). Krebs der Gallenblase Zahl der Falle G eschlecht Steine Männer Weiber 0 1 mit ohne i ? primär 99 H 83 2 94 3 ' 2 sekundär 13 IO 3 2 II 1 — primär • 99 'S°/o 83% ,0/ z Io 95% 3% 2% sekundär 13 77% 2 3% 15-16% ■ 84-85% Siegert kommt zu dem Schlüsse, dass die Gallensteine jedenfalls eine der Ursachen des Gallenblasenkrebses, sicher nicht die Folge desselben sind. I Denn „selbst in vorgerückten Stadien des Zerfalls des Gallenblasenkrebses. I soweit er von Gallensteinen nicht bedingt ist, sehen wir dieselben fehlen.! Die Möglichkeit für die Entstehung derselben ist aber immer gegeben“.! Weiter macht Siegert dann auf die interessante Thatsache aufmerksam, dass! der sekundäre Gallenblasenkrebs sich im Gegensatz zum primären beim Manne! fünf- bis sechsmal häufiger findet als beim Weibe. Er glaubt dies damit! erklären zu können, dass die ihn veranlassenden primären Geschwülste, be-il sonders des Digestionstractus, beim Manne häufiger sind. Kelynack bestätigt Siegert’s Angaben. Dafür, dass die Gallen-j! steine das Primäre seien, macht Zenker noch folgendes geltend, vor allen« die starke sehnige Verdickung der Gallenblasenwand auch an nicht krebsial affizierten Stellen, besonders das Uebergreifen dieser bindegewebigen Indurall tion bei sonst weichem Carcinom auf die Leber. Man findet dann z. Bi fl zwischen der weichen Geschwulstmasse der Wand und der der Leber ein! feste, mehrere Millimeter breite, sehnige Partie. Ferner die ringförmige kreufl sige Entartung der Häute, welche den nicht selten beobachteten ringförmigem Narben entspricht, die vom Vorhandensein grosser Steine herrühren, die oil anzutreffende totale Schrumpfung der Blase bei sonst nicht zur SchrumpfunlH neigendem Carcinom. Allerdings verhalten sich einzelne Autoren der Ansicht der Majori UM gegenüber skeptisch, ohne aber Beweise für das Gegenteil zu erbringen, z. 1)1 Aczel, Ganss, Morin. Auf den die Gallensteinbildung begünstigenden Einfluss des Schnürer»! beim weiblichen Geschlecht, welches indirekt also auch gelegentlich für djl Krebsentwickelung verantwortlich gemacht werden muss, weisen besondejl Heller’s Schüler in ihren Dissertationen aus dem Kieler pathologischen Iijl stitute hin. Unter 101 Fällen von Gallensteinen fand Peters 35mal Schnü! furche und unter den sechs Fällen von Gallenblasencarcinoin zweimal. Es kommt infolge der Kompression durch den Rippenbogen zu ein«! Abschnürung des Ductus cysticus, denn hier sind die Schniirfurche und dj! dadurch bedingte Atrophie des Lebergewebes immer am hochgradigsten. Dj! durch ist die erste Bedingung zur Entstehung von Gallensteinen, die El sch wem ng des Gallenabflusses gegeben.