Ueber das Verhältniss der modernen Chirurgie zur inneren Medicin : Vortrag gehalten in der 3. allgemeinen Sitzung der 59. Versammlung deutscher naturforscher und Aerzte am 24. September 1886 / von Dr. V. Bergmann.

  • Bergmann, Ernst von, 1836-1907.
Date:
1886
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Credit: Ueber das Verhältniss der modernen Chirurgie zur inneren Medicin : Vortrag gehalten in der 3. allgemeinen Sitzung der 59. Versammlung deutscher naturforscher und Aerzte am 24. September 1886 / von Dr. V. Bergmann. Source: Wellcome Collection.

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    IT zur Stellung der zahlreichen Specialfächer herabzusinken. Denn die Bedeutung dieser und, wo es vorhanden Ist, auch ihr üeber- gewicht, liegt lediglich im erleichterten praktischen Können, nicht im erleichterten, wissenschaftlichen Verständnisse, liegt in der Hein und der dadurch geförderten Technik. Der weitere Horizont, den allein der Blick über ein grosses Arb( its- feld giebt, erhebt die Chirurgie zu derjenigen wissenschaftlichen Selbstständigkeit, in welcher .sie bereits für sein- wichtige Fragen der inneren Medicin als Mitarbeiter gedient hat. Ich will hier nur zwei Gebiete nennen: die jüngsten Forschungen über die Tuber- culose and über den Krebs. Das Verständniss für den Verlauf, die Ausbreitung sowohl, als die Begrenzung der Tuberculose konnte aus dem klinischen Studium der von dieser Krankheil griffenen, inneren Organe niemals in rtimmtheit und in wie in den Beobachtungen an denjenigen chirurgischen Krankheiten, die wir heute dem Gebiete der Localtuberculose zurechnen: Krankheiten der Haut. Lymph- drüsen, Knochen und Gelenke, welche auf die wichtigsten Er- scheinungen dieses so verbreiteten Leidens neues und über- raschendes Lieh' geworfen haben. Chirurgisch Beobachtung Bind es - welche die ersten Anfänge der 1 uberculose in all ihren Verschiedenheiten, die zeitliche und räumliche Abhängig- keil der Erkrankung eines Gewebssystems vom anderen, den un- heilvollen Fortschritt und zuletzt auch die durch unser Zuthuu liehe Begrenzung deutlicher als je zuvor darthaten. Fast nicht minder wichtig ist das, was die Chirurgie in der Krebs- forschung der Medicin gebracht hat. Sie hat allein es »eher stellen können, dass diese furchtbare Krankheit zunächst kein Allgemeinleiden ist, nichts mit dem Gedanken von Blut- und Saft- vergiftung zu thun hat, sondern immer rein local, an einer i>e grenzten Steile ihren Anfang nimmt. Ebenso Bind es Chirurgen -en. welche an den Narben und gewissen, ganz bestimmten Veränderungen der Hornscbicht von Haut- und Schleimhäuten zuerst Störungen landen, die der Krebsentwickelung vorausgehen.