Die Entwickelung der elektrischen Messungen / von O. Frölich.

Oskar Frölich

Date:: 1905

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Credit: Die Entwickelung der elektrischen Messungen / von O. Frölich. Source: Wellcome Collection.

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dieser beiden Größen. Daß dieselben nur geringe Genauigkeit besitzen konnten, ist klar; denn es gab damals weder ein brauch- bares Widerstandsmaß noch Widerstandsskalen, vor dem Web er- sehen Spiegelgalvanometer und der Pouilletschen Tangenten- bussole keinen sicheren Strommesser, und für die Bestimmung der elektromotorischen Kraft weder Methoden noch Apparate. Erste Methoden. Man half sich zunächst auf die einfachste Weise dadurch, daß man in einem eine Batterie und ein Galvano- meter enthaltenden Stromkreise erst das willkürlich angenommene Widerstandsmaß einschaltete und die Ablenkung beobachtete, dann den unbekannten Widerstand einschaltete und die Dimensionen desselben, namentlich bei Drähten die Länge, so lange veränderte, bis wieder dieselbe Ablenkung erfolgte. Als Differentialgalvanometer und Rheostaten bekannt wurden, verzweigte man auch den Strom, entsprechend den beiden Wicke- lungen des Galvanometers, in zwei Teile, schaltete in den einen Zweig den Rheostaten, in den anderen den unbekannten Widerstand und veränderte den Rheostaten so lange, bis das Galvanometer keine Ablenkung zeigte. Man wendete auch zwei getrennte Stromkreise an, jeden mit einer Wickelung des Differentialgalvanometers und einer Batterie, und machte die Batterien einander möglichst gleich, z. B. durch Anwendung von gleichen und gleichmäßig erwärmten Thermo- elementen. Methoden von W. Weber. Später arbeitete W. Weber mit einer Genauigkeit, welche noch heute kaum übertroffen ist, an seinen elektrodynamischen Maßbestimmungen mit Hilfe seiner exakten Strommesser, dem Spiegelgalvanometer und dem Spiegel- elektrodynamometer; da bei diesen Arbeiten ihm überall das Be- dürfnis genauer Widerstandsbestimmungen entgegentrat, löste er auch diese Aufgabe und gab zum ersten Male sichere und genaue Widerstandsbestimmungen. Als Widerstandsmaß benutzte er zunächst den von Jacobi verbreiteten Kupferdrahtetalon, bestätigte die Bedenken, welche bereits Jacobi in betreff der Zuverlässigkeit dieses Maßes geäußert hatte, und wandte sich dann sofort nach der absoluten elektro- magnetischen Maßeinheit, deren Definition durch seine früheren Arbeiten vorbereitet war, und stellte damit seine Widerstands- bestimmungen auf eine unverrückbare Grundlage.