Ueber die Entwickelung des Eierstockes beim Huhne und seine Entwickelung während der ersten Perioden seiner Existenz / von J. Borsenkow.

  • Borsenkov, Iakov Andreevich, 1825-1883.
Date:
[1871]
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Credit: Ueber die Entwickelung des Eierstockes beim Huhne und seine Entwickelung während der ersten Perioden seiner Existenz / von J. Borsenkow. Source: Wellcome Collection.

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    Thalsachen annerkennend, sich entweder von der Theo- rie loszusagen, welche verlangt, dass die functioniren- den Theile aller Drüsen im oberen oder unteren Keimblatte entstehen, oder aufzuhören, den Eierstock als weibliche Geschlechtsdrüse zu benennen. Für letzteres sind genug Gründe vorhanden. Der Eierstock hat erstens, nicht den Bau einer eigentlichen, secernirenden Drüse. Er entsteht nicht aus der Anlage, aus der sich gewöhn- ich die Drüsen ausbilden, sein Entwickelungsgang, wie wir zum Theil schon wissen, und wie wir unten noch ausführlicher sehen werden, ist ein anderer als der der eigentlichen Drüsen. Was endlich seine Function betrifft, so ist sie gar nicht der Art, wie die der gewönlichen Drüsen. Ueberhaupt ist die Benennung: weibliche Ge- schlechts-Drüse, welche dem Eierstock zu einer Zeit gegeben wurde, wo man ganz irrige Ansichten über seine Funktion hatte, und welche sich bis auf uns erhal- ten hat, störend gewesen auf das richtige Verständnis seines Baues und seiner Entwickelung. Mir scheint es, dass eben dies Wort, Drüse, die Ursache dessen war, dass Pflüger, der viel wahre und höchst wichtige Thatsachen entdeckt halte, betreffend den Bau der Eier- stöcke bei jungen Säugelhieren, dieselben durch die Phantasie vervollständigt, und man darf sagen, verun- staltet hat; dass er die langen, soliden Zellenstränge in hohle Röhren verwandelte, die versehen seien mit einer, nichlexistirenden strukturlosen Membran und einem Epi- thel; dass er, um die Aehlichkeit mit röhrenförmigen Drüsen noch grösser zu machen, die Anlagen dieser vermeintlichen Röhren einwachsen liess in eine schon fertige Eierslocksmasse aus einem dieselbe bedeckenden Epithel, ganz wie, nach Köllikers Handbuch der Gewe- belehre, die Schweissdriisen erwachsen in die Haut