Zur Casuistik der Lymphosarcome des Rachens ... / Paul Hübner.

  • Hübner, Paul, 1869-
Date:
1895
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Credit: Zur Casuistik der Lymphosarcome des Rachens ... / Paul Hübner. Source: Wellcome Collection.

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    der hinteren Rachenwand unterscheidet sich das lympho- sarcomatöse Geschwür durch die gelblichen, markigen Infiltrate des Randes und seine unregelmässige Form; auch ex iuvantibus gelingt hier die Abgrenzung, aber natürlich nicht sogleich. Die diffuse klein gummöse Form der Rachen¬ syphilis zeigt über die ganze ergriffene Partie hin überall zahlreiche, dicht stehende, teils noch mit Epithel bedeckte Knötchen oder Höcker, teils Geschwüre bis zu Linsen¬ grösse; bei der Lymphosarcomatosis sieht man dagegen eine grosse Geschwürsfläche (öfters mit missfärbigem Secrete und Gewebsfetzen belegt), deren Ränder markig infiltriert sind; doch kommen auch im Geschwüre selbst noch mar¬ kige Infiltrate von verschiedener Grösse und ganz unregel¬ mässig zerstreut vor, nie aber eine solche gleichmässige Verteilung der Geschwüre und Knoten wie bei Syphilis. Tuberculöse ausgebreitete Ulcerationen charakterisiert hin¬ länglich der buchtige, gezackte Geschwürsrand mit den miliaren Knötchen der Umgebung. Natürlich wird in allen Fällen die Anamnese, die genaue Untersuchung der Lungen und eventuell des Sputums, die Beobachtung des Verlaufes mit seinen eigentümlichen, gelegentlich periodischen Phasen des Heilens und Recidivierens, die Unwirksamkeit der anti¬ syphilitischen Therapie und endlich die histologische Unter¬ suchung exstirpierter Teilchen des Geschwürsrandes noch sichere Anhaltspunkte geben. Gegen Sarcome und Carcinome gelingt es eher, das Lymphosarcom abzugrenzen. Vor allem kommt es bei den ersteren gewöhnlich zu einer Bildung von rundlichen Tumoren, seltener zu flächenartiger Ausbreitung. Beim Carcinom kann wohl auch eine solche stattfinden, aber das durch den teilweisen Zerfall entstehende Geschwür zeigt die bekannten blumenkohlähnlichen Wucherungen des Randes und Grundes. Ferner kommen vorübergehende Heilungen bei beiden Formen des Neoplasmas kaum vor.