Technik der histologischen Untersuchung : pathologisch-anatomischer Präparate für Studierende und Ärzte / von C. v. Kahlden.

Date:
1893
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Credit: Technik der histologischen Untersuchung : pathologisch-anatomischer Präparate für Studierende und Ärzte / von C. v. Kahlden. Source: Wellcome Collection.

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    gestattet eine derartige Uutersucliung auch die Beantwortung der Frage, ob die betreifende Blutspur vom Menschen resp. Säugethier oder von einer anderen Thierart stammt. Die menschlichen Blutkörperchen sind grösser als die der Säuge- thiere. Sie haben einen Durchmesser von 0,0077 mm; am nächsten stehen ihnen in der Grösse die des Hundes, dann folgen Kaninchen, Schwein, Rind, Pferd, Katze und schliesslich Schaf. Messungen mit dem Mikrometer, die jedoch, um ein sicheres Resultat zu erhalten, an möglichst vielen Blutkörperchen vorgenommen werden müssen, gestatten dann einen Wahrscheinlichkeitsschluss, ob die gefundenen Blutkörperchen menschlichem Blut entstammen oder nicht. Eine sichere Entscheidung ist nicht möglich, weil die Blut- körperchen sehr rasch Veränderungen in ihrer Grösse und Form ein- gehen. Sind die Blutspuren älter, so kann man ebenfalls oft noch Blutkörperchen in ihnen nachweisen, die in ihrer charakteristischen Form erhalten sind. Es genügt aber dann zum Nachweis gewöhnlich nicht die einfache Kochsalzlösung, sondern man muss andere Zusatzflüssigkeiten verwenden. Unter diesen empfiehlt sich: 1) Die 30-proc. Kalilauge, bei deren Anwendung man sich vor einer Verdünnung mit Wasser sorgfältig zu hüten hat. 2) Flüssigkeit von Roussm: Glyzerin 3 Thl. conc. Schwefelsäure 1 „ 3) Modificirte PAciNi'sche Flüssigkeit: Sublimat 1,0 Kochsalz 2,0 Glyzerin 100,0 Wasser 300,0. Man verfährt bei der Anwendung dieser Flüssigkeiten ebenfalls so, dass man von dem betreffenden Fleck etwas abschabt, oder wenn es sich um Flecken auf Kleidern, Stoffen etc. handelt, etwas davon zerzupft, auf den Objectträger bringt und dann die betreffende Zusatzflüssigkeit zu- setzt. Man beobachtet dann direct unter dem Mikroskop das Sicht- barwerden der Blutkörperchen, weil dieselben nach und nach durch die Einweichungsflüssigkeiten verändert werden. Auf Grössenunterschiede in den Blutkörpern lässt sich natürlich bei alten Blutspuren, wo die Blutkörperchen noch viel mehr ge- schrumpft sind, viel weniger geben als bei der Untersuchung frischer Blutflecken. Zu hüten hat man sich besonders vor der Verwechslung mit den Sporen einiger Schimmelpilzarten. Diese letzteren sind aber sehr resistent gegen Säuren und Alkalien. II. Viel sicherer ist der Nachweis des Blutfarbstoffs durch Dar- stellung der Häminkrystalle. Das Hämin oder salzsaure Hämatin ist ein Derivat des Hämoglobins. Nach ihrem ersten Entdecker bezeichnet man die Häminkrystalle auch als TEiCHMANN'sche Blutkrystalle. Zu ihrer Darstellung aus eingetrocknetem Blut verfiihrt man fol- gendermaassen: Befinden sich die Flecken auf harten Gegenständen, z. B. Holz, so werden sie sorgfältig abgeschabt und die rothe Masse auf einem Ob- von Kühldon, Technik der histologischen Untersuchung. 3. Aufl. q