Mittheilungen über die Ichthyolbehandlung bei Frauenkrankheiten / von Richard Bloch.

  • Bloch, Richard.
Date:
1890
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Credit: Mittheilungen über die Ichthyolbehandlung bei Frauenkrankheiten / von Richard Bloch. Source: Wellcome Collection.

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    wurde die Ichthyolgiycerinlösung mittelst des Bozemann'sclien doppelläufigen Katheters in den Uterus injizirt. Diese Aus- spülungen, respektive Injektionen, wnrden jeden 3.—5. Tag vorgenommen. In der Zwisckenzeit unterblieb bis auf die bei scbmerzhaften Erkrankungen gemackten täglichen Iclitkyol- einreibungen des Unterbaucbes jede Scheidenausspülung oder sonstige andere Therapie. Was die Wirkungen des Ichthyol anlangt, welche bei unseren Versuchen zu Tage traten, so war es vor Allem die schmerzstillende Wirkung des Mittels, welche sich in den meisten Fällen schon nach ein- oder mehrmaliger Anwendung des Mittels einstellte. Diese Wirkung des Ichthyol ist höchst wahrscheinlich nicht allein durch direkte Einwirkung auf die Nerven bedingt, obwohl Unna, der bekanntlich fast alle Wirkungen des Ichthyol auf den durch dieses Mittel hervorgerufenen chemischen Reduktionsprozess beruhend an- sieht, diese Möglichkeit nicht ganz in Abrede stellt; man könnte vielmehr annehmen, dass schon der indirekte Eiufluss auf die in dem entzündlichen Gewebe eingebetteter Nerven genügt, um „durch Abschwellung der gespannten und ent- zündeten Partien eine Schmerzlinderung hervorzurufen. Die schmerzstillende Wirkung des Ichthyol äusserte sich in derselben Weise bei akuten und chronischen Para- und Perimetritiden als auch bei schmerzhaften Entzündungen des Cervix und der Gebärmutter. In einem Falle von Car- cinoma uteri, wo nach vorgenommener Excochleation die oberflächlichen und tiefliegenden Inguinaldrüsen anschwollen und heftige Schmerzen verursachten, war schon eine ein- malige Einreibung der schmerzhaften Partien mit Ichthyol- salbe von bestem schmerzstillendem Erfolge begleitet. Eine Angewöhnung an das Mittel, wodurch etwa zur Erreichung der Schmerzstillung stärkere Dosirung nöthig geworden wäre, wurde bisher bei der äusseren Anwendung als Salbe nicht wahrgenommen. Weniger Wirksamkeit zeigte das Ichthyol in unseren Versuchen als resorptionsbeförderndes Mittel bei chronischen, veralteten Exsudaten. Während wir in akiiten exsudativen Prozessen mit der Ichthyolbehandlung oft in kurzer Zeit gute Erfolge erzielten, konnten wir dem Ichthyol bei ver- alteten derartigen Erkrankungen bis auf die schmerzstillende Wirkung vor anderen bisher bekannten Mitteln keinen be- sonderen Vorrang einräumen. Als Beispiel für die günstige Wirkungsweise bei akuten und nicht sehr veralteten para- und perimetritischen Exsu-