Die Chromwasser-Behandlung der Syphilis : eine neue Methode / von Justus Edmund Güntz.

  • Güntz, J. Edmund (Justus Edmund), 1838-1902.
Date:
1883
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Credit: Die Chromwasser-Behandlung der Syphilis : eine neue Methode / von Justus Edmund Güntz. Source: Wellcome Collection.

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    !i I ll i ’i i i ■j nach dem ersten Stuhlgang heftige, diarrhoische, gelbliche, gallert- artige Flüssigkeit mit qualvollen Schmerzen im After entleerten. Im Laufe des Tages hatten sie keine weiteren Störungen. Die Er- nährung dieser Leute litt [aber durch die häufigen, morgendlichen Diarrhöen und Ausleerungen, in welchen oft noch unverdaute Spei- senreste vorhanden waren. Solche Zustände, durch geschlechtliche Verirrungen begünstigt, werden in den Lehrbüchern einfach als Ver- dauungsstörungen in Folge der Onanie zusammengefasst, während sie vorwiegend als Dünndarmkatarrh zu bezeichnen wären. Alle solche chronische Katarrhe des Dünndarms, mögen sie nun aus irgend einer der hier erwähnten, häutigst bekannten Ursachen entstanden sein, werden in den jüngeren Jahren, wenn chronische Magenübel nicht gleichzeitig auch vorhanden sind, von den jungen Leuten nicht beachtet. Wenn aber in der ungeeigneten Weise fort- gelebt wird, so kommt es, wenn Patient in den Anfang der dreissi- ger Lebensjahre tritt, nach irgend einem Diätfehler, welcher eben- sogut gelegentlich in übermässigem Genuss des Chromwassers bestehen kann, zu einer kleineren oder grösseren Katastrophe irgend welcher Art im Verdammgstractus. Oder auch der Ki’anlce bemerkt, dass er nicht mehr so ungestraft wie früher seine gewohnten Diät- excesse begehen kann. Er verträgt z. B. nicht mehr soviel Bier. Man darf sich hier als Arzt nicht täuschen lassen; denn fast Jeder, den man als Arzt fragt, wie viel er Bier trinke, gibt nur zu, dass er fast gar kein Bier oder höchstens ein Glas trinke. Diese eigenthümliche Erfahrung, welche ich aus den Aussagen der Kran- ken geschöpft habe, würde, wenn solche Angaben immer auf Wahr- heit beruhten und auf die Allgemeinheit angewendet würden, zu einer vollständigen Verarmung der Brauer führen. Der Kranke wundert sich wohl auch, wenn er Abends nach einem italienischen Salat Bier getrunken hat, dass bei ihm am andern Morgen schmerzhafte Diarrhöe erfolgt; oder er macht die philosophische Bemerkung, dass sich manche Dinge, wie z. B. Elbinger Bricken mit dem Bier überhaupt nicht und bei ihm nicht mehr zu vertragen Schemen. Wenn bei solchen Diätfehlern, bei chronischem Dünndarmkatarrh der Kranke früh Chromwasser trinkt, so verträgt er dasselbe in der Regel nicht. Wenn man unter Umständen dem Chromwasser den Vorwurf der Schädlichkeit machen wollte, so könnte doch nur die falsche, unpassende Anwendung und das Nichtbeachten eines sol- chen chronischen Darmkatarrhs angeschuldigt werden. Wenn aber eine richtige, einfache, regelmässige Diät die Beschwerden eines