Praktische Anleitung zum Gebrauch des Augenspiegels für Studirende und Praktische Ärtze / von L. Königstein.

  • Königstein, L.
Date:
1889
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Credit: Praktische Anleitung zum Gebrauch des Augenspiegels für Studirende und Praktische Ärtze / von L. Königstein. Source: Wellcome Collection.

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    kleinen länglichen Streifen beleuchtet, wenn man den Kranken abhält, auf das Spiegelbild zu aecoraraodiren und ihn immer und immer wieder autfordert, seitlich an unserem Ohre vorbei in die Ferne zu sehen, ohne etwas Besonders zu fixiren. Nach Verlauf von wenigen Tagen sind wir über alle diese Klippen hinweg und es gelingt uns sofort, wenn wir nicht accom- modiren, die Papille zu finden und sie scharf und deutlich zu sehen. Wir suchen nämlich in der Entfernung von 25 Cm. zuerst den hellsten Reflex auf und sehen bei Annäherung so- gleich den Sehnerveneintritt oder, wie schon früher angegeben, wir folgen einem Gefässe von der Theilungsstelle dem Stamm entlang zur Opticusausbreitung, dem Conflux aller Gefässe. Wir sehen die Papille und die Gefässe, aber wir sehen sie nicht scharf, wir erkennen keine Einzelnheiten, es fehlt mit einem Worte die Deutlichkeit; dies rührt davon her, dass wir als Anfänger accommodiren, es fällt uns schwer in's Auge hinein- zusehen und dabei das Bild in unendliche Entfernung zu ent- werfen. Legen wir nun ein Concavglas vor die OeflFnung, zu- meist genügt 2 D, manchmal ist jedoch 3D, auch 4D von Nöthen, so scheint der Schleier von dem Bilde weggezogen, Alles ist nun klar und scharf zu erkennen. Der normale Augenhintergrund. Wir suchen vor Allem das Bild der Papille zu erhalten, denn diese ist ein ganz ausgezeichneter Punkt des Augen- hintergrundes vermöge ihres Aussehens sowohl, als auch, weil sie uns zur Orientirung dient. Erblicken wir dieselbe endlich nach vielen Mühen, so erscheint sie uns — der Vergleich ist von Desmarres— wie der Mond am Himmel in einer schönen Sommer- nacht. Wir sehen eine kreisrunde oder dieser annähernd hell- leuchtende Scheibe, in gelblichrother oder rosarother Farbe, die von der Umgebung der Retina sich scharf abgrenzt, und auf welcher wir zahlreiche Gefässe verlaufen sehen, die deutlich als Venen und Arterien unterschieden werden können. Die Papille ist der Austrittsort für die Gefässe; ungefähr in der Mitte derselben, ein wenig medianwärts, sieht man die Stämme der Arterien und Venen aus einer meist trichterförmig sich \