Beiträge zur Kenntnis der Heine-Medinschen Krankheit : Poliomyelitis acuta und verwandter Erkrankungen / von Ivar Wickman.

  • Wickman, Ivar, 1872-1914.
Date:
1907
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Credit: Beiträge zur Kenntnis der Heine-Medinschen Krankheit : Poliomyelitis acuta und verwandter Erkrankungen / von Ivar Wickman. Source: Wellcome Collection.

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    Zweites Kapitel. Zur Symptomatologie. A. Übersicht der verschiedenen Formen der Heine- T/edmschen Krankheit. I. Die poliomyelitische Form. Wenn man die spinale Kinder- lähmung, die Poliomyelitis acuta, als Typus der Heine-Medmschen Krankheit ansieht, so gestaltet sich der gewöhnliche Verlauf folgendermassen: Die Krankheit befällt in der Regel die betreffenden Individuen bei völliger Gesundheit. Unter fieberhaften Erscheinungen treten Kopfweh, Nackenschmerzen, oft auch Nackensteifigkeit auf. Dazu gesellen sich häufig Schinerzen in den Extremitäten mit verschiedener Ausbreitung und Stärke. In anderen Fällen kommen zu den genannten Erscheinungen Störungen von Seiten des Gastrointestinal- kanals hinzu, oder diese treten auch mehr selbständig auf. Am gewöhnlichsten ist Erbrechen und Brechneigung, dann Diarrhoe, ab und zu auch Verstopfung. Diese Störungen von Seiten des Digestionstractus können die Krankheit einleiten. Nachdem die Initialsymptome einige Tage gedauert haben, treten die Lähmungen auf. Bei älteren Individuen ist es leicht, zu verfolgen, wie die Lähmung allmählich entsteht, sich aber doch im ganzen schnell entwickelt. Erst zeigt sich an den ergriffenen. Extremitäten nur eine Schwäche, die sich in manchen Fällen bis zur völligen Paralyse steigern kann. Hierbei nehmen die Sehnenreflexe an Stärke ab und schwinden in der Regel ganz. Als charakteristisch gilt mit vollem Recht, dass die Lähmung rasch im Verlauf von wenigen Tagen ihren Höhepunkt erreicht und dann nicht weiterschreitet, sondern ganz im Gegenteil zurückgeht. Dies bezieht sich sowohl auf die Extensität wie die Intensität der Lähmungen.