Ueber einen Fall von Angiosarkom des harten Gaumens ... / vorgelegt von Georg Schmidt.

  • Schmidt, Georg, doctor, of Ingolstadt.
Date:
1885
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Credit: Ueber einen Fall von Angiosarkom des harten Gaumens ... / vorgelegt von Georg Schmidt. Source: Wellcome Collection.

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    bei die Geschwulst sich in einer die beiden zweiten oberen Molarzähne verbindenden Linie präsentirt. Die dieselbe be¬ deckende Schleimhaut wird in der Medianlinie gespalten, wo¬ bei einige Cystchen mit klebriger Flüssigkeit herausquellen. Die dabei auftretende geringe Blutung wird durch Kompression mit dem Schwamme gestillt. Es wird dann auf der linken Seite die Geschwulst von der Schleimhaut lospräparirt, worauf sie sich ohne Mühe herausschälen lässt. Nach Entfernung der Geschwulst bietet die zurückgebliebene Schleimhaut das Aus¬ sehen einer flachen, in der Mitte eingesunkenen Warze. Nach vollständiger Stillung der unbedeutenden Blutung bekommt die Kranke etwas Jodoformgaze in die nach Entfernung der Geschwulst bleibende Wundhöhle. Die Jodoformgaze wird täglich erneuert. Es stossen sich mehrere nekrotische Fetzen in der Wundhöhle ab. Am 13. September wurde Patientin entlassen und am 4. Oktober stellte sie sich wieder vor. Am harten Gaumen fand sich eine bohnengrosse Vorwölbung, auf deren Höhe eine eingezogene, strahlenförmige Narbe sichtbar ist. Pat. wurde geheilt entlassen. Der mikroskopische Befund ist folgender. Bei der Untersuchung eines Schnittes durch den Tumor mit schwacher Vergrösserung fällt uns der grosse Gefässreich- tum desselben auf. Die sehr zahlreichen Blutgefässe, teils im Quer-, teils im Längsschnitt getroffen und je nachdem Scheiben oder Schläuche darstellend, erweisen sich als be¬ deutend erweitert, die Wandungen sehr verdickt. Oefters sind sackartige Erweiterungen zu sehen. Das Lumen ist grössten¬ teils mit roten Blutkörperchen dicht gefüllt. An die Adventitia dieser besonders im Centrum sehr zahlreichen Gefässe schliessen sich dichte Haufen von Rundzellen an, durch ihre mit Methyl* violett blau tingirte Kerne deutlich erkennbar. Die Zellen selbst von rundlicher oder ovaler Form, sind gleichmässig und zahlreich in die homogene Grundsubstanz eingebettet; viel¬ fach sieht man das zellenreiche Sarkomgewebe in Form von 2* •