Ueber einen Fall von Angiosarkom des harten Gaumens ... / vorgelegt von Georg Schmidt.

  • Schmidt, Georg, doctor, of Ingolstadt.
Date:
1885
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Credit: Ueber einen Fall von Angiosarkom des harten Gaumens ... / vorgelegt von Georg Schmidt. Source: Wellcome Collection.

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    des Nachts, machte auch das Sprechen undeutlich. Driisen- schwellungen wurden am Körper nicht beobachtet. Der zur Zeit der Untersuchung ungefähr 4 5 cm breite, in seiner Aus¬ dehnung von vorn nach hinten nicht genau abgrenzbare, aber jedenfalls 4.5cm messende, glatte, nur hinten und seitlich einige Höcker zeigende, harte, von verschiebbarer Schleimhaut bedeckte Tumor erwies sich nur an einer einzigen höckrigen Stelle etwas weniger konsistent. Von hinten nach vorn wurde über die Geschwulst ein Schnitt geführt, der zunächst nur die Schleimhaut trennte; letztere wurde seitlich zuriickpräparirt. Nach Führung eines tieferen Schnittes konnte man nicht ohne Schwierigkeit zahlreiche weissliche käseähnliche Fetzen aus der Geschwulst hervorziehen; die eintretende nicht unbedeu¬ tende Blutung stillte man durch Einführung eines Tampon, worauf man die Operation unterbrach. 3 Tage später wurden die sehr starken Wände der Geschwulst nicht ohne Schwierig¬ keit vermittels einer kräftigen Scheere und des Bistouri abge¬ tragen und das Glüheisen zu wiederholten Malen angewendet. Die Geschwulstreste zu entfernen gelang durch später noch mehrmals ausgeführte Exzision und Kauterisation; 6 Wochen später war von der Geschwulst nichts mehr nachweisbar, das Allgemeinbefinden gut, das Atmen ungestört, nur der Ge¬ schmack erwies sich unvollständig. Da der langsame Verlauf des Uebels, die Abwesenheit von Schmerzen, das normale Verhalten der Schleimhaut, das Fehlen von Drüsenwucherungen die Annahme von Krebs nicht zuliessen, auch bei nicht nachweisbarem Zusammenhang mit dem Knochen eine Exostose nicht diagnostizirt werden konnte, ferner ein Euchondrom anzunehmen kein Grund vorlag, so glaubte A., ohne eine mikroskopische Untersuchung des Neuge¬ bildes vorgenommen zu haben, dass hier eine adenoide Ge¬ schwulst Vorgelegen habe, die in der Gaumengegend ziem¬ lich selten vorkommt. Nachdem wir somit die am harten Gaumen vorkommenden